Elfköpfiger Souveräner Rat im Sudan vereidigt

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Sudan,

Der Sudan wird erstmals seit drei Jahrzehnten nicht nur von Militärs beherrscht: In der Hauptstadt Khartum wurde am Mittwoch ein elfköpfiger Souveräner Rat vereidigt, der den zuvor regierenden Militärrat ablöste.

Die Vereidigung des Souveränen Rates in Khartum
Die Vereidigung des Souveränen Rates in Khartum - SUDAN PRESIDENTIAL PALACE/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Krisenstaat erstmals seit 30 Jahren nicht nur von Militärs beherrscht.

Chef des Souveränen Rats ist zwar der General Abdel Fattah al-Burhan, dem Gremium gehören aber auch fünf Zivilisten an. Nach 21 Monaten soll ein Zivilist an die Spitze des Souveränen Rats treten.

General al-Burhan legte seinen Amtseid in Militäruniform und mit einem Marschallstab ab. Dabei legte er seine Hand auf eine Ausgabe des Koran. Unter den Mitgliedern des Souveränen Rats sind zwei Frauen, davon eine Vertreterin der christlichen Minderheit. Der Rat soll für die Bildung einer Regierung sorgen. Für das Amt des Regierungschefs nominierte die bisherige Opposition in der vergangenen Woche Abdalla Hamdok.

Der bislang regierende Militärrat und die Protestbewegung hatten am Wochenende nach wochenlangen Verhandlungen ein Abkommen zur Bildung einer Übergangsregierung unterzeichnet. Die sudanesische Armee hatte am 11. April nach monatelangen Unruhen den autoritär herrschenden Staatschef Omar al-Baschir gestürzt, der 1989 durch einen Putsch an die Macht gelangte.

Gegen den inzwischen 75-jährigen Baschir lief am Montag in Khartum ein Prozess wegen Korruption an. In al-Baschirs Anwesen wurde nach Angaben des Militärs Bargeld in drei verschiedenen Währungen in einem Gesamtwert von rund 100 Millionen Euro beschlagnahmt.

Dem Souveränen Rat gehört auch der gefürchtete Milizchef Mohammed Hamdan Daglo an. Die Opposition macht ihn für das blutige Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Oppositionelle in den vergangenen Monaten mitverantwortlich. Nach Angaben von Ärzten wurden während der Monate des Umsturzes mehr als 250 Menschen getötet, davon 127 am 3. Juni.

Im Sudan gibt es mehrere Regionen, die von Unruhen erschüttert werden, darunter Darfur. Die von Hamdan Daglo geführte Einheit Rapid Support Forces ist aus der Dschandschawid-Miliz hervorgegangen, die in Darfur Gräueltaten an der Zivilbevölkerung beging. In der Provinz Darfur wurden nach UN-Angaben seit 2003 rund 300.000 Menschen getötet.

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