Sudanesische Armee meldet neue Offensive gegen RSF-Miliz
Sudans Armee greift die RSF-Miliz in Omdurman an, um sie aus dem Grossraum Khartum zu vertreiben.

Rund drei Wochen nach der Rückeroberung der sudanesischen Hauptstadt Khartum greift die Armee des Landes die gegnerische RSF-Miliz in der Nachbarstadt Omdurman nach eigenen Angaben verstärkt an. Im Rahmen einer «grossangelegten Offensive» gegen die RSF kam es am Dienstag zu Kämpfen, wie ein Armeesprecher erklärte.
Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete von mehreren Explosionen in den Bereichen der Stadt, in dem sich die RSF-Kämpfer nach dem Verlust von Khartum Ende März zurückgezogen hatten.
Mit der Offensive wolle die Armee die RSF vollständig aus dem Grossraum Khartum vertreiben, erklärte der Militärsprecher weiter. Die Miliz hatte sich zuletzt in den Süden und Westen von Ondurman zurückgezogen, der auf der anderen Seite des Nils gelegenen Schwesterstadt von Khartum. Sie hatte zuletzt verstärkt Drohnenangriffe ausgeübt, unter anderem auf die Hafenstadt Bur Sudan, die von der Armee kontrolliert wird.
Zivilisten im Kreuzfeuer
Dabei werden immer wieder dicht besiedelte Gebiete getroffen, wie UN-Menschenrechtsexperte Radhoune Nouicier am Montag kritisierte. Er warnte vor Tötungen von Zivilisten und einer Verschlechterung der humanitären Lage – die Menschen im Sudan erleiden laut UNO die schlimmste humanitäre Krise der Welt.
Die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo liefern sich im Sudan seit mehr als zwei Jahren einen blutigen Machtkampf. Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter Kontrolle der Militärregierung, während die RSF grosse Gebiete des Südens und fast die komplette westliche Region Darfur kontrolliert.
Nach Angaben der UNO wurden in dem Konflikt schon zehntausende Menschen getötet, 13 Millionen Menschen sind auf Flucht. Die EU spricht von 15 Millionen Vertriebenen. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.