Der US-Auslandsgeheimdienst CIA geht ungeachtet russischer Rückschläge im Angriffskrieg gegen die Ukraine davon aus, dass China in Zukunft gewaltsam gegen Taiwan vorgehen könnte.
CIA-Chef Burns
CIA-Chef Burns - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Geheimdienstchef: Peking zieht Lehren aus russischem Angriffskrieg gegen Ukraine.

Die chinesische Führung sei «unruhig» angesichts des «strategischen Scheiterns» Russlands in der Ukraine, sagte CIA-Chef William Burns am Mittwoch bei der Sicherheitskonferenz Aspen Security Forum.

Dies habe aber weniger Einfluss auf die Frage, «ob» die chinesische Führung sich in einigen Jahren dafür entscheiden könnte, «Gewalt einzusetzen, um Taiwan zu kontrollieren», sondern vielmehr auf die Frage, «wie und wann sie es tun würden», sagte Burns weiter. China dürfte die Lehre ziehen, dass sich «schnelle, entscheidende Siege» nur erzielen liessen, wenn «überwältigende Kräfte» zusammengezogen würden. Ausserdem habe China vermutlich gelernt, dass es seine Wirtschaft gegen mögliche Sanktionen absichern müsse.

China sieht Taiwan als abtrünnige Provinz an, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zuletzt Befürchtungen wachsen lassen, dass Peking im Umgang mit Taiwan auf ein ähnliches Vorgehen setzen könnte.

Burns äusserte sich beim Aspen Security Forum zurückhaltend über Spekulationen, dass China noch in diesem Jahr gegen Taiwan vorgehen könnte. «Uns scheint, dass die Risiken grösser werden, je weiter dieses Jahrzehnt voranschreitet», sagte der CIA-Chef.

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