Die Stimmen in Bosnien und Herzegowina sind zu 85 Prozent ausgezählt. Es zeichnen sich Niederlagen für die nationalistischen Kräfte ab.
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Beamte der Wahlkommission zählen die Stimmen nach den Parlamentswahlen. (Armin Durgut/AP/dpa) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sozialdemokrat Denis Becirovic führt im Rennen um den muslimischen Sitz in Bosnien.
  • Beim kroatischen Sitz setzte sich der bisherige Amtsinhaber durch.
  • Der serbische Sitz dürfte in den Händen von Nationalisten verbleiben.

Die Stimmen bei den Wahlen zum dreiköpfigen Staatspräsidium in Bosnien und Herzegowina sind zu 85 Prozent ausgezählt. Es zeichnen sich noch Angaben der Wahlkommission zwei Niederlagen für die Nationalisten ab. Im Rennen um den Sitz der muslimischen Bosnier führt der Sozialdemokrat Denis Becirovic mit 57 Prozent der Stimmen.

Damit schlug er den Vorsitzenden der bisher dominierenden muslimischen Nationalisten der SDA-Partei, Bakir Izetbegovic. Dieser erreichte nur 38 Prozent der Stimmen. Damit wird zum ersten Mal seit zwölf Jahren kein SDA-Politiker mehr im Staatspräsidium vertreten sein.

Im Rennen um den kroatischen Sitz setzte sich der bisherige Amtsinhaber, der Reformer Zeljko Komsic, durch. Auf ihn entfielen 54 Prozent der Stimmen, auf seine Herausforderin von der nationalistischen HDZ, Borjana Kristo, 46 Prozent.

Bosnien und Herzegowina: Serbischer Sitz dürfte bei Nationalisten bleiben

Der serbische Sitz dürfte hingegen in den Händen von Nationalisten bleiben. Die Kandidatin der im serbischen Landesteil regierenden SNSD, Zeljka Cvijanovic, kam auf 53 Prozent der Stimmen. Sie ist eine Vertraute des serbischen Separatisten Milorad Dodik, der bislang den serbischen Sitz im Staatspräsidium innehatte. Er kandidierte diesmal für den Präsidentenposten im serbischen Landesteil.

Für diese Wahl lagen am Montagvormittag noch keine Ergebnisse vor. Sowohl Dodik als auch die moderat-konservative Wirtschaftsprofessorin Jelena Trivic beanspruchten in der Wahlnacht den Sieg für sich.

Neben dem Staatspräsidium wählten die Bürger in Bosnien und Herzegowina am Sonntag auch das Bundesparlament.

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