Biden: Trumps Umgang mit Corona-Krise «disqualifiziert» ihn für Präsidentenamt
US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Präsident Donald Trump wegen dessen Umgang mit der Corona-Krise die Eignung für das höchste Amt im Land abgesprochen.

Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden ist der Meinung, Trump habe sich fürs Präsidentenamt «disqualifiziert».
- Der Rivale des US-Präsidenten ist überzeugt: «Er wird das Volk nicht schützen».
- Biden kritisiert vor allem Trumps Umgang mit der Corona-Krise im Land.
«Die erste Aufgabe des Präsidenten besteht darin, das amerikanische Volk zu schützen, und das wird er nicht tun. Das disqualifiziert ihn völlig», sagte Biden am Mittwoch nach einem Treffen mit Gesundheitsexperten in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware.
Trump lasse es an «Ernsthaftigkeit» im Umgang mit der Pandemie mangeln, warf der Kandidat der oppositionellen Demokraten seinem Kontrahenten bei der Wahl am 3. November vor. Der Präsident weigere sich, wichtige Schritte zur Eindämmung des Virus zu unternehmen, etwa die Einführung landesweit geltender Abstandsregeln.
Joe Biden said on Wednesday (9/16) at a news conference, "I trust vaccines. I trust the scientists. But I don’t trust Donald Trump." The Democratic Presidential nominee also said that politics can't interfere with a COVID vaccine in any way. pic.twitter.com/vC5L9a7cBz
— CBS Newspath (@cbsnewspath) September 16, 2020
Biden beschuldigte Trump zudem, die Suche nach einem Corona-Impfstoff für politische Zwecke zu instrumentalisieren. Er glaube dessen Äusserungen nicht, wonach schon in wenigen Wochen ein Impfstoff zur Verfügung stehen könnte, erklärte der Demokrat. Der Prozess sollte sich an wissenschaftlichen und Sicherheitsstandards orientieren, nicht an der Politik, forderte er.
«Lassen Sie mich eines klarstellen: Ich vertraue auf Impfstoffe, ich vertraue auf Wissenschaftler, aber ich vertraue nicht Donald Trump», sagte Biden. «Zu diesem Zeitpunkt kann das amerikanische Volk das auch nicht.»
Trump sagte er rechnet mit baldigem Impfstoff
Trump hatte am Dienstag erklärt, er rechne innerhalb von drei bis vier Wochen mit einem Corona-Impfstoff. Weniger als zwei Monate vor der Präsidentschaftswahl steht Trump wegen der anhaltenden Corona-Krise in den USA enorm unter Druck.
Die Demokraten äusserten bereits die Befürchtung, dass Trump massiven Druck auf Forscher und Gesundheitsbehörden ausübt, damit möglichst bald ein Impfstoff zugelassen wird.
We’ve lost nearly 200,000 Americans to COVID-19.
— Joe Biden (@JoeBiden) September 16, 2020
It didn’t have to be this bad — but Donald Trump failed to do his job.
Die USA sind mit über 200'000 Toten das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land weltweit. Trump wird vorgeworfen, die Gefahr durch den neuartigen Erreger lange unterschätzt zu haben und die Bürger immer wieder mit Äusserungen über angeblich vielversprechende Behandlungsmethoden in die Irre zu führen.