Amnesty International hat vor dem morgigen Tag der Menschenrechte die «erschreckende» Gewalt gegen friedliche Demonstranten beklagt.
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Festnahme eines Demonstranten in Hongkong am 14. September. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Amnesty hat vor dem Tag der Menschenrechte Gewalt gegen Demonstranten beklagt.
  • Zudem solle Deutschland mehr Druck auf Staaten machen, die Menschenrechte verletzen.

Amnesty International hat vor dem Tag der Menschenrechte den Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten beklagt. Der friedliche Protest von Millionen Menschen habe das Jahr 2019 geprägt, erklärte die Menschenrechtsorganisation heute Montag in einem Jahresrückblick.

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Auch in Hongkong seien Sicherheitskräfte «mit teilweise erschreckender und tödlicher Menschenverachtung» gegen Demonstranten vorgegangen. - dpa

«Mit teilweise erschreckender und tödlicher Menschenverachtung sind Sicherheitskräfte gegen friedliche Demonstranten in Ägypten, Hongkong, Iran, Irak oder auch in Venezuela vorgegangen», sagte der Amnesty-Generalsekretär in Deutschland, Markus N. Beeko.

Deutschland soll mehr Druck machen

Die deutsche Regierung sollte nach den Vorstellungen von Amnesty verstärkt auf die Einhaltung von Menschenrechten hinwirken. Dazu biete sich 2020 die Gelegenheit, weil Deutschland dann die EU-Ratspräsidentschaft übernehme, Mitglied im UN-Sicherheitsrat sein und einen Sitz im UN-Menschenrechtsrat haben werde.

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Eine grosse Mehrheit der Deutschen wünscht sich laut einer Amnesty-Umfrage mehr Druck der deutschen Regierung auf Staaten, die Menschenrechte missachten. - Twitter/@amnesty_de

Eine von Amnesty in Auftrag gegebene Umfrage habe ergeben, dass sich 77 Prozent der Befragten einen verstärkten Druck Deutschlands auf Staaten wünschten, die Menschenrechte verletzten.

«Grauenhafte Erlebnisse hinter sich»

Das Zentrum Überleben forderte zum Tag der Menschenrechte am Dienstag, für schwer traumatisierte Geflüchtete müssten die Behandlungskosten durch die Krankenkassen vollständig erstattet werden.

«Viele der Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrungen beispielsweise auf Routen durch Libyen haben grauenhafte Erlebnisse hinter sich, die sich unserer Vorstellungskraft entziehen», sagte Geschäftsführer Carsten Völz.

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Carsten Völk vor dem Tag der Menschenrechte. - Twitter/@ZentrumUE

«Diese schwer traumatisierten Menschen werden in Deutschland nicht adäquat versorgt.» In der ambulanten Abteilung für Erwachsene des Zentrums Überleben würden die Behandlungs- und Therapiekosten insgesamt nur zu 20 Prozent von den Krankenkassen gedeckt, die restlichen Kosten müssten durch Spenden und Projektfinanzierungen bezahlt werden.

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