Algerien und Frankreich: Situation weiter angespannt

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Frankreich,

Der Präsident von Frankreich, Emmanuel Macron, will die Situation zwischen Algerien und Frankreich weiter entspannen. Er spricht Algerien seinen Respekt aus.

Archivbild von Emmanuel Macron
Archivbild von Emmanuel Macron - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit mehreren Wochen ist die Situation zwischen Algerien und Frankreich angespannt.
  • Nun spricht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Algeriern seinen Respekt aus.
  • Macron ist seit Jahren um eine bessere Beziehung zu Algerien bemüht.

Nach erheblichen Spannungen zwischen Frankreich und Algerien hat der französische Präsident Emmanuel Macron nun versöhnliche Töne angeschlagen. Macron betont herzliche Beziehung zu Präsident Tebboune.

«Ich habe grössten Respekt vor dem algerischen Volk und sehr herzliche Beziehungen zu Präsident Abdelmajid Tebboune». Das sagte Macron am Dienstag dem Sender France Inter. «Ich wünsche mir, dass die Lage sich wieder beruhigt. Denn es ist besser, miteinander zu sprechen und voranzukommen», fügte er hinzu.

Frankreich sei eng mit Algerien verbunden

Es gäbe viele Franzosen, deren Geschichte eng mit Algerien verbunden sei. Deswegen müsse man sich der Geschichte mit all ihren Aspekten stellen, sagte Macron. «Das ist nicht ein diplomatisches Problem, sondern in erster Linie ein französisches Problem», fügte er hinzu. Angesichts vieler noch offener Wunden sei es nötig, mit Bescheidenheit und Respekt zu handeln.

In den vergangenen Wochen hatte es aus verschiedenen Gründen starke Verstimmungen zwischen beiden Ländern gegeben. Zum einen hatte Frankreich angekündigt, nur noch halb so viele Visa für Algerier auszustellen wie bisher. Damit sollte Algerien bewogen werden, die Rückführung von Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis zuzulassen.

Algerien und Frankreich
Der französische Präsident Emmanuel Macron (rechts) wird vom algerischen Präsidenten Ahmed Gaid Salah in Algerien begrüsst. - Keystone

Anschliessend hatten kritische Bemerkungen Macrons zur algerischen Regierung und deren Umgang mit der französischen Kolonialvergangenheit Ärger ausgelöst. Algerien hatte seinen Botschafter aus Paris zurückgeholt und französischen Militärmaschinen den Überflug verweigert.

Macron bemüht sich um Entspannung

Macron ist der erste Präsident Frankreichs, der den Algerienkrieg nicht miterlebt hat, der 1962 mit der Unabhängigkeit endete. Er bemüht sich seit langem um eine Entspannung im Verhältnis zu Algerien.

Im März hatte er ein Kriegsverbrechen der französischen Armee öffentlich anerkannt. Der algerische Anwalt Ali Boumendjel 1957 sei von der französischen Armee gefoltert und getötet worden. Die öffentliche Anerkennung ist ein wichtiger symbolischer Akt. Die Regierung in Algier erwartet aber darüber hinaus ein öffentliches Eingeständnis von weiteren Kriegsverbrechen Frankreichs.

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