AfD bereitet sich auf Regierungsübernahme in Sachsen vor
Die AfD könnte im deutschen Bundesland Sachsen die Mehrheit in der Regierung erlangen. Offenbar gibt es bereits Geheimpläne für die Übernahme.

Das Wichtigste in Kürze
- Im deutschen Bundesland Sachsen könnte die AfD an die Macht gelangen.
- Offenbar bereitet sich die Partei bereits auf dieses Szenario vor.
- Mitglieder und Sympathisanten werden auf Aufgaben in der Verwaltung vorbereitet.
In Sachsen zeichnet sich ein politischer Umbruch ab. Die Alternative für Deutschland (AfD), die im Freistaat als «gesichert rechtsextrem» eingestuft wird, liegt in einer neuen Umfrage vorne. Laut der dimap-Umfrage von letzter Woche hat sie 35 Prozent der Wählerstimmen. Und damit Vorsprung von fünf Punkten gegenüber der regierenden Union.
Die anderen Parteien – SPD, Grüne, Linke und FDP – erreichen nur einstellige Werte. Und bewegen sich gefährlich nahe an der Fünf-Prozent-Hürde. Sollten zwei dieser Parteien ausfallen, könnte die AfD mit rund 40 Prozent eine absolute Mehrheit im sächsischen Landtag erlangen.
Dieses Szenario mag für einige beängstigend sein, innerhalb der AfD herrscht hingegen viel Betrieb. Die Partei bereitet sich aktiv auf eine mögliche Regierungsbeteiligung oder sogar Übernahme vor, wie die «Bild» berichtet.
AfD: Aufbau eines Verwaltungsteams
Bereits vor dem Jahreswechsel gab es innerhalb der Partei Aufrufe an verwaltungserfahrene Mitglieder und Sympathisanten. Unter Leitung des Landes- und Fraktionschefs Jörg Urban plant die Partei, einen Pool von bis zu 150 Personen zu bilden. Und diese in Schulungen auf zukünftige Aufgaben in der Landesverwaltung vorzubereiten.
Neben dem Aufbau eines Verwaltungsteams arbeitet Urban auch an einer imaginären Kabinettsliste. «Er führt da vertrauliche Gespräche mit dem Inner Circle», so ein Mitglied des Landesvorstands gegenüber «Bild».
Urban versuche dabei, die Angelegenheit möglichst unauffällig zu halten. «Alles andere würde schliesslich nur Unruhe in die Partei bringen. Und die können wir nun gar nicht brauchen».

Auf dieser Liste stehen vor allem Landtagsabgeordnete aus Urbans Umfeld: Joachim Keiler für Justiz, Sebastian Wippel für das Innenressort, André Barth für das Finanzministerium und Rolf Weigand für das Kultusministerium. André Wendt könnte als Berufssoldat und stellvertretender Landtagspräsident fungieren.
Allerdings gibt es innerhalb der Partei auch Unmut über Urbans Auswahlprozess: «Urban arbeitet dabei allerdings seine Wunschliste aus seinem Kopf ab», so ein Mitglied des Landesvorstands.