Abdel Mahdi warnt nach Angriffen auf US-Ziele im Irak vor «Eskalation»

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Irak,

Angesichts der verschärften Rhetorik zwischen Washington und Teheran nach einer Reihe von Angriffen auf US-Ziele im Irak hat die Regierung in Bagdad Zurückhaltung angemahnt.

Abel Abdel Mahdi
Abel Abdel Mahdi - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Washington macht pro-iranische Milizen für Attacken verantwortlich.

Der scheidende irakische Regierungschef Adel Abdel Mahdi appellierte am Montag während eines Telefonats mit US-Verteidigungsminister Mark Esper «an alle», eine Eskalation zu verhindern, «die alle Seiten bedrohen würde». Die USA machen pro-iranische Milizen für einige der jüngsten Anschläge im Irak verantwortlich.

«Wenn die irakische Regierung oder der irakische Staat geschwächt werden, wird das die Eskalation und das Chaos noch verschärfen», warnte Abdel Mahdi laut einer Mitteilung seines Büros. Esper hatte demnach zuvor seiner «Sorge» über die anhaltenden Angriffe Ausdruck verliehen.

Seit dem 28. Oktober wurden im Irak zehn Anschläge in Sektoren verübt, in denen US-Soldaten und Diplomaten stationiert sind. Dabei wurden ein irakischer Soldat getötet und mehrere weitere verletzt. Zu den Attacken bekannte sich niemand.

Die US-Regierung wirft jedoch von Teheran unterstützten schiitischen Milizen vor, die Angriffe verübt zu haben. Am Freitag hatte US-Aussenminister Mike Pompeo vor einer «entschlossenen» Reaktion der USA auf «jegliche Angriffe der iranischen Führung oder ihrer Stellvertreter» auf US-Bürger oder US-Verbündete gewarnt.

Abdel Mahdi fürchte, dass ein gegen die pro-iranischen Kräfte gerichteter US-Einsatz «Zusammenstösse auf irakischem Boden» nach sich ziehen könnte, sagte ein irakischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Wie AFP kürzlich aus US-Kreisen erfuhr, betrachtet Washington pro-iranische Kräfte im Irak inzwischen als grössere Bedrohung für die US-Truppen als die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Der iranische Einfluss im Nachbarland Irak ist gross. Dort gibt es seit Wochen Massenproteste gegen die Regierung, bei denen bereits fast 460 Menschen ums Leben kamen. Wegen der blutigen Gewalt kündigte Abdel Mahdi Anfang Dezember seinen Rücktritt an. Derzeit wird um seine Nachfolge gerungen.

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