Parlament bewilligt Neubau des Sitzes der IOM in Genf
Das Parlament will den Sitz der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Genf abreissen und neu bauen lassen.

Trotz des angekündigten Stellenabbaus will das Parlament den Sitz der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Genf abreissen und neu bauen lassen. Das Parlament hat ein Darlehen von knapp 45 Millionen Franken gutgeheissen.
Im März war bekannt geworden, dass die IOM wegen des Hilfsstopps der USA mindestens 20 Prozent der etwa 1000 Arbeitsplätze am Hauptsitz in Genf abbaut. Trotzdem hiess im März der Ständerat und am Freitag auch der Nationalrat das Darlehen von 44,7 Millionen Franken gut. Der Nationalrat entschied mit 166 zu 2 Stimmen.
Mit dem Darlehen von knapp 45 Millionen Franken sollen der Abriss und der Neubau des Sitzes der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Genf mitfinanziert werden. Die Organisation ist Teil des Uno-Systems und führend in den Fragen der Migrationspolitik und -praxis.
Die Liegenschaft im Genfer Morillons-Quartier wurde seit der Übernahme durch die IOM im Jahr 1984 nie renoviert und genügt den aktuellen Anforderungen nicht mehr. Das zinslose Darlehen des Bundes muss innerhalb von 50 Jahren zurückbezahlt werden. Es geht an die Immobilienstiftung für internationale Organisationen (FIPOI).
Internationales Genf bleibt wichtig
Der Kanton Genf beteiligt sich mit 21,6 Millionen Franken am Projekt. Das Parlament hatte 2022 bereits ein Darlehen von 5,7 Millionen Franken für die Finanzierung der Planungsarbeiten bewilligt. Die Bauarbeiten sollen im Januar 2026 beginnen und bis 2029 dauern.
Aussenminister Ignazio Cassis sagte, auch mit der Reduktion der Arbeitsplätze auf noch rund 600 sei das Projekt nicht überdimensioniert. Das internationale Genf bleibe ein wichtiges Standbein der Gaststaatenpolitik der Schweiz, auch wenn es unter Druck sei.
Ziel der Unterstützung für den Neubau sei, internationale Organisationen an den Standort Genf zu binden und den Standort so zu stärken. Die Beiträge von Bund und Kanton Genf entsprächen rund zwei Drittel der gesamten Baukosten.