SVP-Fischer: Ist ein Hitlergruss-Verbot mit Grundrechten vereinbar?

Das Parlament will ein Verbot von extremistischen Symbolen. SVP-Nationalrat Benjamin Fischer zweifelt an der Verfassungsmässigkeit eines Hitlergruss-Verbots.

Die Verwendung von Symbolen des Nationalsozialismus soll verboten werden. Das will der Nationalrat. (Archivbild)
Die Verwendung von Symbolen des Nationalsozialismus soll verboten werden. Das will der Nationalrat. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/SIGI TISCHLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Parlament möchte mit dem Verbot von extremistischen Symbolen vorwärtsmachen.
  • Dabei geniesst das geplante Hakenkreuz-Verbot für den Nationalrat oberste Priorität.
  • Vor dem Hintergrund des zunehmenden Antisemitismus sei diese Forderung dringlich.
  • SVP-Nationalrat Fischer zweifelt an der Verfassungsmässigkeit eines Hitlergruss-Verbots.

Das Parlament will extremistische Symbole verbieten. Nach dem Ständerat hat am Mittwoch auch der Nationalrat eine entsprechende Motion gutgeheissen. Das Verbot zielt auf Nazi-Symbole, aber nicht nur – das Hakenkreuz-Verbot hat für die grosse Kammer jedoch Priorität.

Sie gab deshalb zwei parlamentarischen Initiativen mit dieser Forderung Folge. Die Anliegen der Rechtskommission des Nationalrats (RK-N) sowie des Zürcher SP-Alt-Nationalrats Angelo Barrile fordern ein spezialgesetzliches Verbot. Verboten werden soll die öffentliche Verwendung von nationalsozialistischen Symbolen.

SVP-Fischer kritisiert Verbot von Körperbewegungen

Für SVP-Nationalrat Benjamin Fischer stellen sich im Rahmen der Debatte zahlreiche Fragen zum geplanten Verbot. Demnach sei es auch möglich, dass der Hitlergruss unter die Bestimmung falle.

Nazi-Symolik Fischer Extremismus Grundrechte
Zweifelt an der Grundrechts-Vereinbarkeit eines Verbots von spezifischen Körperbewegungen: SVP-Nationalrat Benjamin Fischer. (Archivbild) - keystone

«Ist es also möglich, dass mit diesem Gesetz eine bestimmte Bewegung des eigenen Körpers unter Strafe gestellt wird?» Fischer fragt nach der Vereinbarkeit einer solchen Bestimmung mit den Grundrechten. Schliesslich könne eine Körperbewegung auf diese Weise unter Strafe gestellt werden, wenn eine Behörde dahinter eine bestimmte Gesinnung festmache.

Für SP-Nationalrätin Sarah Wyss eine besorgniserregende Frage, wie sie auf Twitter (ehemals X) mitteilt: «Wenn gewisse Personen in der SVP Nazi-Symbole verteidigen, läuft es mir nur kalt den Rücken runter», schreibt sie.

Zügige Umsetzung gefordert

Die Kommission spreche sich für eine zügige Umsetzung eines Verbots nationalsozialistischer Symbole aus. Dies erklärte Kommissionssprecherin Patricia von Falkenstein (FDP/BS). Vor dem Hintergrund des zunehmenden Antisemitismus sei die Forderung «dringlich».

Begrüssen Sie das Verbot von Nazi-Symbolen in der Schweiz?

Der Ständerat hatte sich Ende Oktober für ein umfassenderes Verbot extremistischer Symbole ausgesprochen. Dazu hatte er eine Motion seiner Kommission für Rechtsfragen (RK-S) angenommen. Dieser Vorstoss wurde nun an den Bundesrat überwiesen.

Kommentare

User #6193 (nicht angemeldet)

Verbote haben noch nie etwas gebracht, es wandert dann halt in den Untegrund. Und so lange auf dieser Welt bei Genozid und Völkermord die Augen zugemacht werden, sind Symbole verbieten ein Witz. Ein Symbol ermordet keine Zivlisten.

User #4549 (nicht angemeldet)

Ein Verbot für solches ist me ist meitens kontraproduktiv, die heutige Politik ist das Problem, da muss der Hebel angesetzt werden!

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