Das Volk sagt hauchdünn Ja zum Rentenalter 65 für Frauen. Schon bald dürfte die Bevölkerung aber über Rentenalter 66 für beide Geschlechter entscheiden.
Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen, zum Zustand der AHV und der Initiative seiner Partei für die Sanierung des Sozialwerks. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stimmbevölkerung hat das Frauenrentenalter 65 sehr knapp angenommen.
  • Für die Jungfreisinnigen reicht die AHV 21 aber nicht, um das Sozialwerk zu sanieren.
  • Ihre Renten-Initiative, die das Rentenalter 66 verlangt, wird nun aktuell.
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«Es ist ein Entscheid der Vernunft», freut sich Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen nach dem Sieg an der Urne. Ganz knapp sagte die Stimmbevölkerung Ja zur Reform AHV 21. Damit wird das Rentenalter der Frauen jenem der Männer auf 65 Jahre angeglichen.

Abstimmung AHV 21
Spannend bis ans Ende: Die Abstimmung über die AHV 21 endete mit einem sehr knappen Ja. - Keystone

Für die Jungpartei der Liberalen reicht das aber längstens nicht. Ihre «Renten-Initiative» ist schon seit einiger Zeit lanciert. Diese verlangt die Erhöhung des Rentenalters beider Geschlechter auf 66 Jahre. Danach soll dieses zusammen mit der Lebenserwartung weiter steigen.

AHV-Reform finanziert «nur» bis 2030

Der Bundesrat lehnt das Anliegen ab, doch Müller sieht sich im Nau.ch-Interview bestärkt. «Ab 2029 klingen die positiven Effekte des heutigen Ja wieder ab», sagt er. Es sei zentral, dass die AHV langfristig finanzierbar bleibe.

AHV Renteninitiative Jungfreisinnige
Die Jungfreisinnigen Schweiz und das Initiativkomitee der Renteninitiative reichen die Eidgenössische Volksinitiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge – Renteninitiative» bei der Bundeskanzlei ein, am Freitag, 16. Juli 2021 in Bern. - zvg

«Wir dürfen nicht erneut ein Vierteljahrhundert warten mit weiteren Reformen», so Müller. «Das wäre eine Sünde an der jungen Generation.» Mit der Renten-Initiative ziele man auf eine Erhöhung auf 66 Jahre ab 2035.

Wie haben Sie zur AHV 21 abgestimmt?

Für ihn ist klar: Unabhängig von der Initiative gelte es, gut gezimmerte Vorschläge voranzubringen. Man sei «gesprächsbereit», kündet Müller an. Konkret: Gegenvorschläge, welche in die richtige Richtung zielten, könnten zu einem Rückzug führen.

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