Lars Lunde: «YB fehlen Leadertypen – Continis Pulver verschossen»
YB kann unter Giorgio Contini weiter nicht überzeugen. Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde meldet sich direkt nach einer Hüft-OP aus dem Spitalbett bei Nau.ch.
Das Wichtigste in Kürze
- YB verliert erstmals im neuen Wankdorf gegen St.Gallen.
- Klub-Legende Lars Lunde sagt aus dem Spitalbett: «Es passt hinten und vorne nicht.»
- Ob am Donnerstag gegen Ludogorets eine Reaktion folgt?
Seit zwei Jahren muss man sich als YB-Fan dieselbe Frage stellen: Wo sind die Leaderfiguren?
Ich mag Lukas Görtler nicht sonderlich, aber er ist einer, der sein Herz auf dem Platz lässt. Solche Typen hat YB aktuell nicht.
Eigentlich sollen Benito und Fassnacht den Karren aus dem Dreck ziehen. Doch das tun sie nicht.
Fasis Leistung gegen St.Gallen war – auch abgesehen vom verschossenen Penalty – schwach. Da fehlt mir einfach den Kampfgeist und der unbedingte Wille.
Und dass Goalie Keller nicht hinten rausspielt, verwundert mich auch nicht. Mit Spielern wie Benito, Janko, Lauper und Hadjam geht das nicht. Benitos Stärke liegt nicht im Spielaufbau, sondern eher in der Kabine.
Auch Nationalspieler Edimilson Fernandes müsste dominanter auftreten, in ihm sehe ich einen potenziellen Leader.
Ist Continis Pulver schon verschossen?
Natürlich muss man auch über Giorgio Contini sprechen. So wie es aktuell läuft, scheint er nicht der richtige Trainer für YB zu sein.
Aber er hatte auch einen schwierigen Einstand: Nach seiner Unterschrift im Winter verpasste man den Meistertitel und wurde Dritter. Da war das Pulver eigentlich schon verschossen.
Bei YB passt es aktuell hinten und vorne nicht. Da ist es als Trainer schwierig, zu bestehen. Von aussen scheint es, als würde Contini nicht dominant genug auftreten und wenig selber entscheiden. Er bespricht alles mit seinen Assistenten.
Die Auftritte von YB sind alles andere als meisterhaft. In den letzten Jahren gab es keine handvoll Spiele, die mich vom Hocker gerissen haben. Das genügt den Ansprüchen nicht.
Dass in Bern die sportlichen Kompetenzen vorhanden sind, bezweifle ich nicht. Aber man muss etwas ändern – und zwar schnell.
HOPP YB!
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1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau.
Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.
Bis heute ist der 61-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit 2024 auch Nau.ch-Kolumnist.
