Auf den Sommerbeginn lockert der Bundesrat die Regeln ums Coronavirus in der Gastronomie. Doch um 23 Uhr soll auch im Juni Schluss sein, bestätigt das BAG.
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Solche Bilder will das BAG um Direktorin Anne Lévy nach 23 Uhr auch im Juni partout nicht sehen: Die Sperrstunde bleibt bestehen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sperrstunde ab 23 Uhr gilt auch im Juni weiterhin – drinnen und sogar draussen.
  • Das Bundesamt für Gesundheit begründet dies mit dem Alkoholkonsum.
  • Die Regelung dürfte in den nächsten Wochen wie schon 2020 für Diskussionen sorgen.

Endlich: Nach über fünf Monaten Zwangsschliessung dürfen Bars und Restaurants ihren Innenbereich ab 31. Mai wieder öffnen. Dabei gelten strenge Schutzkonzepte wie eine Gästebegrenzung von vier Personen pro Tisch.

Auch auf den Restaurant-Terrassen wird an dieser Regel festgehalten. Wegfallen soll draussen bloss die ohnehin von niemandem beachtete Maskenpflicht. Aber: Selbst im Freien wird ab 23 Uhr weiterhin Schluss sein.

Sperrstunde Coronavirus BAG
Ab 23 Uhr müssen Restaurant-Terrassen wie hier in Luzern auch im Juni leer bleiben, teilt das BAG mit. Das sei eine Schutzmassnahme vor dem Coronavirus. - Keystone

An der Medienkonferenz des Bundesrats war eine Sperrstunde kein Thema, auch in den Unterlagen wird diese nicht erwähnt. Das Bundesamt für Gesundheit bestätigt dies aber auf Anfrage von Nau.ch. Die Sperrstunde sei «im Entwurf vorgesehen», sagt Sprecher Yann Hulmann.

BAG: «Je später der Abend, desto mehr Alkohol ... »

Die Begründung des BAG dazu ist simpel. «Je später der Abend, desto mehr Alkohol, desto weniger werden die Regeln eingehalten», erklärt Hulmann knapp. So argumentierten die Behörden bereits im letzten Sommer zum Schutz vor dem Coronavirus.

Haben Sie Verständnis für die Sperrstunde ab Juni?

Dagegen formierte sich allerdings breiter Widerstand. Im Juni spannten etwa Jacqueline Badran (SP), Aline Trede (Grüne) und Christian Wasserfallen (FDP) zusammen. Sie stellten sich hinter eine Abschaffungsforderung von Esther Friedli (SVP).

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Aline Trede (Grüne), Jacqueline Badran (SP) und Christian Wasserfallen (FDP) stellen sich hinter Esther Friedlis (SVP, ganz links) Forderung zur Abschaffung der Sperrstunde. - Nau.ch

Die Politiker erachteten es als problematisch, wenn das ganze Partyvolk gleichzeitig auf die Strasse strömt und den Heimweg antritt. Oder noch schlimmer: Die Party in privaten Innenräumen fortsetzt.

Coronavirus: Entscheide am 26. Mai

Für diese Argumentation hat der Bundesrat um Gesundheitsminister Alain Berset offenbar kein Musikgehör. In Stein gemeisselt ist der Entscheid zur Beibehaltung der Sperrstunde indes nicht.

Berset Parmelin Bundesrat Coronavirus
Bundesrat Alain Berset und Bundespräsident Guy Parmelin (r.) treffen bei einer Medienkonferenz ein. - Keystone

Definitive Entscheide zu den neuen Regeln für die Gastronomie fallen erst am 26. Mai. Bis dahin will der Bundesrat die epidemiologische Lage ums Coronavirus weiterhin beobachten. Und: Die Kantone dürften sich in Bern für weitergehende Lockerungen starkmachen.

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