Der Bundesrat hat an seiner Sitzung einen grösseren Öffnungsschritt beschlossen. Am nächsten Montag öffnen Restaurant-Terrassen, Kinos und Fitnesszentren.
Bundesrat Alain Berset informiert über die neusten Entscheide in Sachen Coronavirus.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor Ostern verzichtete der Bundesrat auf Massnahmen-Lockerungen.
  • Nun lockert er die Schraube etwas, obwohl die Fallzahlen steigen.
  • Die Pressekonferenz beginnt um 16:30 Uhr, Nau.ch berichtet live.

Der Bundesrat lockert die aktuell geltenden Corona-Massnahmen ab Montag, 19. April, beträchtlich. Damit gehe man ein «Risiko» ein, erklärte Gesundheitsminister Alain Berset. Dieses sei aber aufgrund der nur langsam steigenden Fallzahlen vertretbar.

Massnahmen Coronavirus BAG
Die gelockerten Massnahmen gegen das Coronavirus gelten ab 19. April. - BAG

Gesundheitsminister Alain Berset machte kein Geheimnis daraus, dass die Lockerungen auch der Psyche der Bevölkerung guttun sollen. «Viele können nach 14 Monaten Pandemie fast nicht mehr», sagt der SP-Bundesrat offen.

Pro Tisch vier Personen erlaubt

Vor allem die Öffnung der Gartenbeizen ist allgemein erwartet worden. Wer ab nächster Woche ein Bier auf einer Terrasse trinkt, muss aber strikte Regeln beachten. Wie bereits im Herbst sind maximal vier Personen pro Tisch erlaubt, die Kontaktdaten der Gäste müssen erfasst werden.

Alain Berset Coronavirus
Der Bundesrat hat die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus leicht gelockert. - keystone

Neu darf die Maske nur zur direkten Konsumation abgezogen werden. Es gilt eine Sperrstunde von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens.

Strenge Schutzkonzepte gelten auch in Kinos oder Theatern, die wieder aufgehen. Diese dürfen maximal zu einem Drittel ausgelastet werden. Allgemein gilt in Innenräumen eine Begrenzung auf maximal 50 Personen.

Fussball
Zaydek wollte eigentlich nur seinen Idolen hinterherrennen. (Symbolbild) - Keystone

Kleine Konzerte erlaubt

Draussen sind Veranstaltungen bis zu 100 Menschen gestattet. Darunter fallen zum Beispiel Konzerte oder Fussballspiele. Allerdings dürfen nur (Semi-)Profis dem runden Leder nachjagen. Amateure dürfen maximal in Gruppen von 15 Personen trainieren – und auch das bloss mit Abstand.

Der Bundesrat will nun drei bis vier Wochen beobachten, wie sich die epidemiologische Lage nach den beschlossenen Öffnungen entwickelt. Erst dann würden noch weitergehende Lockerungen ins Auge gefasst, so Berset.

Kino
Kinos dürfen wieder öffnen, der Platz ist allerdings pro Saal auf 50 Personen beschränkt. - Keystone

Bis dahin gelte es, bezüglich Impfungen Vollgas zu geben, erklärte Berset. Um mittelfristig besser abgesichert zu sein, wurde sein Departement beauftragt, die Produktion eigener Impfstoffe zu prüfen.

Das Protokoll der Medienkonferenz

17.33: Die Medienkonferenz ist beendet. Herzlichen Dank für Ihr Interesse!

17.29: Prüft der Bund eine eigene Impfstoff-Produktion? «Unser Ziel war es immer, Zugang zu effizienten Impfstoffen zu haben», sagt der Gesundheitsminister. Die Schweiz sei ein Pharma-Land, so der SP-Bundesrat. «Wir haben einen Masterplan. Ich bin regelmässig mit den Unternehmenschefs in Kontakt.»

17.20: Werden die Massnahmen aufgehoben, wenn alle geimpft sind, die es wollen? «Die harten Restriktionen kann man dann sicher nicht mehr rechtfertigen», so Berset. Es sei immer ein Ziel des Bundesrats gewesen, verhältnismässig zu handeln.

Alain Berset
Bundesrat Alain Berset spricht an einer Medienkonferenz zu beschlossenen Corona-Massnahmen. - keystone

17.12: Wann werden Innenräume von Restaurants geöffnet? «Das wird klar davon abhängig sein, was jetzt passiert», sagt der Gesundheitsminister.

17.06: Mehrere Grenzen von Richtwerten, die der Bundesrat für seine Corona-Entscheide berücksichtigt, werden überschritten. Berset hält weitere Öffnungsschritte dennoch für vertretbar. «Wenn die Leute sich weiter an die Massnahmen halten.»

17.00: Gibt es bereits ein nächstes Datum für weitere Öffnungsschritte? «Nein», sagt Berset. Der Bundesrat beobachte jetzt die Entwicklung der Pandemie. «Man muss flexibel und vorsichtig sein, aber auch zeigen, wohin man will.»

«Kleine Schritte müssen möglich sein»

16.58: Wieso gilt die Maskenpflicht in Altersheimen nach der Impfung nicht mehr? Berset erinnert daran, dass Bewohner daheim eine Maske tragen mussten. «Das ist sehr unangenehm.» Es sei aber nicht vorgesehen, die Regelung in anderen Bereichen zu erweitern.

Die Wirte dürfen ihre Terrassen wieder einrichten. - Keystone

16.52: Sendet der Bundesrat jetzt nicht das falsche Signal aus, fragt ein Journalist. Berset dazu: «Es muss möglich sein, kleine Schritte zu machen. Dennoch ist es sehr wichtig, dass wir uns an die Schutzkonzepte halten.» Der Entschluss dürfe nicht so interpretiert werden, dass die Pandemie vorbei sei.

16.48: Der Bundesrat beurteile die Lage immer noch als fragil. «Jeder Öffnungsschritt ist ein Risiko. Deshalb müssen wir vorsichtig bleiben.»

Finanzhilfen gelten weiterhin

16.45: Der Gesundheitsminister appelliert erneut an die Bevölkerung, die Massnahmen einzuhalten. «Man soll sich immer testen lassen, wenn man Symptome hat.»

Coronavirus Terrassen
Menschen in Lausanne trinken auf einer Terrasse, Mai 2020. Knapp ein Jahr später dürfen Restaurants und Cafés wieder ihre Aussenbereiche öffnen. - Keystone

16.40: Die neuen Regeln gelten ab Montag. «Die Finanzhilfen gelten weiterhin», verspricht Berset. Heisst: Wenn Restaurants die Terrassen nicht öffnen wollen, werden sie weiter unterstützt.

16.38: Der Gesundheitsminister erklärt, dass die bestellten Impfungen fristgerecht eintreffen werden. «Bis Mitte April werden wir alle vulnerablen Personen geimpft haben.»

Kinosaal
Jeder zweite Sitz im Kinosaal soll wegen dem Coronavirus frei bleiben erklären Kinobesitzer. - Keystone

16.34: Berset: «Es ist wichtig, dass man die Gesundheitsauflagen respektiert.» Man höre zwar von Extremfällen, dennoch halte sich die Bevölkerung grösstenteils an die Massnahmen.

16.30: Gesundheitsminister Alain Berset eröffnet die Pressekonferenz. «Die Zahlen steigen zwar, aber sie steigen nicht stark an.» Trotzdem habe der Bundesrat weitere Öffnungsschritte beschlossen.

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