Weiter tiefe Zahlen zum Coronavirus. An einer Pressekonferenz informieren Bundesexperten zum Lockdown-Ende. Nau.ch berichtet live im Stream und Ticker.
Die Pressekonferenz der Bundesexperten zum Coronavirus.
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Das Wichtigste in Kürze

  • In 10 Tagen ist der Lockdown der Schweiz – unter strengen Auflagen – wieder beendet.
  • Klärungsbedarf gibt es ebenfalls über die vieldiskutierte Rolle der Kinder.
  • Nau.ch berichtet live im Stream und Ticker von der Experten-Pressekonferenz.

Die Pressekonferenz ist beendet. Hier noch einmal die wichtigsten Punkte:

- Die Schweiz steckt in der Phase zwei der Pandemie-Eindämmung. Wichtig sei jetzt das sogenannte «Containment», sprich, das isolieren von vereinzelten Fällen, wo sie auftreten.

- Eine wichtige Rolle soll dabei eine Contact-Tracing-App spielen. Das schnelle Nachverfolgen der Kontakte ist wichtig, weil Infizierte schon ansteckend sein können, bevor sie Symptome haben. Ab dem 11. Mai soll eine Beta-Version verfügbar sein, in der zweiten Monatshälfte die finale Version.

- Anlass zu verschiedenen Fragen gaben die Kinder: In Familien, in denen es Infizierte gibt, ist die Chance, dass sich das Kind ansteckt, rund ein Drittel. Kinder sind möglicherweise weniger effizient im Weitergeben des Virus. Das bedeutet aber nicht, dass sie sich nicht anstecken können. Die meisten Kinder, die an Covid-19 erkranken, wurden von Erwachsenen angesteckt. Aus diesen Gründen wird es unter Schulkindern keine Epidemie geben, weil sie sich kaum gegenseitig anstecken. Mit vereinzelten Fällen sei dennoch zu rechnen.

Daniel Koch Coronavirus
Daniel Koch (BAG) spricht an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone

15.14 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.

15.13 Uhr: Können Kantone zum Contact-Tracing verpflichtet werden? «Ja», sagt Daniel Koch, «Aber das ist nicht nötig. Die Kantone machen das selbstständig.»

15.10 Uhr: Noch zwei Sport-Fragen: Welche Ligen gehören zum Profibereich und kommen die Vereine und Verbände noch an ihre J&S-Gelder? «Die Mannschaften der höchsten Ligen dürfen ab dem 11. Mai wieder mit dem Training beginnen», sagt Matthias Remund vom Bundesamt für Sport. Bei Einzelsportlern sind es die Gold-, Silber- und Bronze-eingestuften Athleten.

Die J&S-Gelder werden wohl wie üblich ausgerichtet, da soll es keine Ausnahmen geben. Aber der definitive Entscheid werde in den nächsten Tagen fallen.

15.06 Uhr: Können Handyhersteller auf die Daten von der Tracing-App zurückgreifen? Salathé beschwichtigt: das sollte nicht geschehen.

15.03 Uhr: Wie lange dauert es noch, bis die Contact-Tracing-App herunterladen kann? Eine erste Version soll ab 11. Mai bereitstehen, die finale Version verspricht Salathé für die zweite Hälfte des Monats.

15.00 Uhr: Was sind die Aufgaben der Taskforce für den Arbeitsmarkt? Finanzielle Instrumente, gehören da laut Josef Widmer dazu, auch Anreize zu schaffen für Firmen, Lernende auszubilden. «Betriebe, die Kurzarbeit angemeldet haben, dürfen Lernende anstellen», so Widmer. «Was aber nicht geht, ist, diese Lernenden gleich wieder für Kurzarbeit anzumelden.»

14.54 Uhr: Was passiert, wenn das Contact Tracing jemanden als möglicherweise Infizierten ausweist, der oder die von Berufs wegen viel mit anderen Menschen zu tun haben? Ärzte, beispielsweise, oder Menschen, die im Detailhandel arbeiten. Das Prinzip mit der Quarantäne funktioniere da gleich, sagt der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri.

14.50 Uhr: Können Google und Apple die Entwicklung der Contact-Tracing-App durch einen Kauf finanziert? Nein, sagt Salathé. Der Code der App wurde als Open-Source-Projekt entwickelt und kann daher auch von den Tech-Riesen eingesehen werden.

14.47 Uhr: Sollen Kinder Masken, vor allem im ÖV, tragen? Daniel Koch: «Nur Menschen, die die Maske selber anziehen und verwenden können, sollen auch eine tragen.»Ansonsten könne es gefährlich sein.

14.44 Uhr: Dürfen Fitnesscenter öffnen? Kurze Antwort: «Ja.» Allerdings, wie alle anderen Betriebe auch, unter Beachtung von Schutzkonzepten. Als Faustregel gelte: eine Person pro 10 Quadratmeter.

Matthias Egger Coronavirus
Matthias Egger spricht an einer Pressekonferenz zum Coronavirus. - Keystone

14.42 Uhr: Beschaffungs-Chef Markus Näf erklärt die Maskenpreise, die momentan um bis zu zwei Drittel gesunken sind. Das Problem bestehe nicht im Preis oder in der weltweiten Produktion, sondern darin, die Masken in die Schweiz zu schaffen.

14.36 Uhr: Droht der Schweiz eine noch schlimmere zweite Welle? «Prinzipiell ist das möglich», sagt Salathé. Im Kanton Genf, beispielsweise, der hart getroffen wurde, waren weniger als 10 Prozent der Bevölkerung infiziert. Viele sind also noch nicht immun. Es sei darum umso wichtiger, dass man die Situation beobachte. «Wenn die Schweizer Bevölkerung die Verhaltensregeln beachtet, können wie die Reproduktionsrate des Coronavirus unter 1 halten und dann bleiben wir von einer zweiten Welle verschont», so Salathé.

14.28 Uhr: Marcel Salathé: «Aus wissenschaftlicher Sicht kann ich das Statement von Daniel Koch unterstützen. Kinder sind nicht die Treiber der Pandemie. Das heisst nicht, dass es nicht Infektionen geben kann.» Schulöffnungen seien aber unbedenklich, so Salathé.

14.23 Uhr: Die Kinderfrage wird heute gleich als erste gestellt. Die wissenschaftliche Task Force kam zum Ergebnis, dass es nicht ausgeschlossen sei, dass Kinder das Virus weitergeben können, sagt Marcel Salathé. Sie haben einen milderen Verlauf, sie sind schwieriger zu infizieren. In Familien, in denen es Infizierte gibt, ist die Chance, dass sich das Kind ansteckt, rund ein Drittel. Kinder seien möglicherweise weniger effizient im Weitergeben des Virus.

Daniel Koch ergänzt: «Wir sehen nicht, dass sich das Virus in den Schulen verbreiten würde. Es ist absolut unbedenklich, die Schulen wieder zu eröffnen.» Studien zeigen, dass

Marcel Salathé
Marcel Salathé befürchtet sogenannte Superspreader durch Floyd-Demos. - Keystone

14.23 Uhr: Die Fragerunde beginnt.

14.19 Uhr: Cornelia Lüthy, Vizedirektorin SEM, spricht zum Familiennachzug. Nach dem 11. Mai dürfen Schweizerinnen und Schweizer sowieso Personen mit einer Aufenthaltsbewilligung ihre Familie wieder nachziehen. Das bedeutet: Ehepartner, registrierte Partner, eigene Kinder.

Besuchsreisen sind möglich, allerdings nur für Ehepartner, registrierte Partner und Paare, die gemeinsame Kinder haben. Ausnahmen gibt es beispielsweise im Falle einer schweren Krankheit.

14.18 Uhr: Markus Näf, Brigadier, Beschaffungskoordinator VBS, spricht zu den Masken. Bis Ende April wurden 35 Millionen Masken ausgeliefert, 20 Millionen sind noch an Lager. Es kommen laufend weitere dazu, aktuell sind sechs Flüge in die Schweiz unterwegs.

14.17 Uhr: Das SBFI berief nach Auftrag von Bundesrat Guy Parmelin eine Task Force ein um zu verhindern, dass Studienabgänger und Lernende, die ihre Lehre beendet haben, Probleme bei der Berufswahl und Jobsuche haben.

14.16 Uhr: Widmer betont, dass die Kantone zwar ihre schriftlichen Maturaprüfungen aussetzen können, die eidgenössische Maturaprüfungen aber stattfinden.

14.15 Uhr: Josef Widmer, stv. Direktor Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, spricht zur Prüfungssituation. Der Numerus Clausus soll am 3. Juli stattfinden, allerdings ist nicht klar, ob er nicht doch in den August verschoben wird. Allenfalls kann auch auf Maturanoten zurückgegriffen werden, wenn es um die Eignung für ein Medizinstudium geht.

14.12 Uhr: Wie funktioniert die App? Per Bluetooth wird gemessen, ob andere Handys in der Nähe waren. Die App erstellt dazu ein verschlüsseltes Log. Wenn sich jemand in der Kette als infiziert herausstellt, wird rück-informiert. Daten sollen dabei nicht zentral gespeichert werden, es sollen auch keine persönlichen Daten gesammelt werden. Ebenfalls werden die Daten regelmässig (und auch nach der Pandemie) gelöscht, die Entscheidung an der App teilzunehmen, soll jederzeit widerrufbar sein. Und alles basiere auf Freiwilligkeit.

14.10 Uhr: Marcel Salathé, Leiter Expertengruppe «Digital epidemiology», erklärt die Idee der Contact-Tracing-App. Eine der Schwierigkeiten, die ein schnelles Contact Tracing nötig machen, ist der Fakt, dass Infizierte bereits ansteckend sein können, bevor sie Symptome haben. Man habe sich, so Salathé, informiert, was im asiatischen Raum im Bereich Contact Tracing gemacht wurde, sei aber zum Ergebnis gekommen, dass das Vorgehen verschiedener asiatischen Staaten nicht mit dem europäischen Verständnis von Privatsphäre vereinbar ist.

14.07 Uhr: Matthias Egger, Präsident, spricht zur «National COVID-19 Science Task Force», die heute einen Monat alt wird. Die Task Force hat im April 16 Arbeitspapiere verfasst, die laufend mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse aufdatiert werden.

14.05 Uhr: Rudolf Hauri, Kantonsarzt Zug, erklärt wie sein Heimatkanton, schon seit je her, das Contact Tracing handhabt. Infizierte Personen, die sich gemeldet haben, werden zu ihren Kontakten befragt, gehen in Quarantäne. Kontaktpersonen (Regel: weniger als 2 Meter Abstand, 15 Minuten) werden ebenfalls in Quarantäne gesteckt.

Die Erfahrung in Zug zeigt, dass die infizierten Personen sich sehr kooperativ gezeigt haben, nur einmal musste eine offizielle Verfügung ausgesprochen werden.

14.04 Uhr: Konkret heisst das Containment: Alle Fälle sollen wieder zurückverfolgt werden, und zwar gesamtschweizerisch. Die Verantwortung dazu liegt bei den Kantonen.

14.01 Uhr: Daniel Koch vom BAG spricht als Erster. Er erwähnt, dass die Infektions- und Todeszahlen vom Coronavirus in der Schweiz weiter am Sinken sind. Nun beginnt in der Schweiz die sogenannte «Containment-Phase». «Das wichtigste ist jetzt aber, dass wir weiter uns alle Mühe geben, dass wir uns nicht anstecken und das Virus nicht weitergeben», so Koch.

14.00 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt.

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