Gesundheitsminister Alain Berset hat heute seinen Heimatkanton besucht. Dabei machte er sich ein Bild von der Umsetzung der neuen Massnahmen.
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Bundesrat Alain Berset spricht bei seinem Besuch in Fribourg vor den Medien. - Kanton Freiburg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alain Berset hat sich heute im Kanton Fribourg ein Bild der neuen Corona-Lage gemacht.
  • Der Gesundheitsminister machte auf verschiedene Herausforderungen aufmerksam.

Gesundheitsminister Alain Berset hat heute seinen Heimatkanton Fribourg besucht. Dort hat er sich ein Bild gemacht, wie die zweite Lockerungsphase funktioniert. Zudem war auch die Freiburger Umsetzung des Contact Tracings ein Thema des Besuchs. Berset wurde von Daniel Koch begleitet, dem Covid-19-Delegierten des Bundesamts für Gesundheit BAG.

Seit Februar war Alain Berset nicht mehr zuhause. Nur zu seinem Geburtstag am Osterwochenende Anfang April war der Freiburger für wenige Tage bei seiner Familie in Belfaux. Am Gründonnerstag hatte Berset seinen 48. Geburtstag mit Frau Muriel Zeender Berset und den Kindern Antoine, Achille und Apolline gefeiert.

Alain Berset dankt dem Pflegepersonal

Am heutigen Tag der Pflegenden dankt Alain Berset ihnen speziell für ihren Einsatz. «Es gab ein sehr grosses Engagement und Flexibilität. Wir hatten keinen Lockdown, sondern nur eine Reduktion der Tätigkeiten» – Berset mag das Wort «Lockdown» überhaupt nicht.

Das Essenzielle habe weiterhin funktioniert, viele Menschen haben weiterhin gearbeitet. Eben gerade heute soll etwa den Pflegenden besonders gedankt werden.

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Alain Berset spricht an einer Medienkonferenz zum Coronavirus in Bern. - Keystone

Alain Berset erklärt auch, was die sogenannte «neue Normalität» bedeutet: Normalität, aber mit Abstand und Hand-Hygiene. Dann das seien die besten Massnahmen, um Angehörige zu schützen. «So können wir einen Weg finden, damit das Leben wieder weitergehen kann. Zwei Monate ging es etwas langsamer, aber jetzt gehen wir wieder zurück zur neuen Normalität», so Berset.

Eigenverantwortung sei bisher der Schweizer Weg gewesen und bleibe es auch. «Es gab nie Verbote, auch keine Maskenpflicht. Der Erfolg haben wir den Leuten zu verdanken. Auch die Leute, die jetzt wieder arbeiten dürfen, sollen die Massnahmen deshalb unbedingt einhalten.»

Der Besuch in Fribourg sei eine gute Gelegenheit zu sehen, wie die neuen Massnahmen umgesetzt werden. «Wir wissen, dass es nicht immer einfach ist. Ich habe im Fribourg Centre gesehen, dass viel mit den Personenflüssen gearbeitet wird und der Begrenzung der Kunden», so Berset.

Die Frage werde sein, wie das auf längere Zeit umgesetzt werden könne. «Das wird ein wenig mühsam sein, aber es ist die einzige Möglichkeit uns zu schützen.»

Kein fixer Plan für eine zweite Welle

Zentral für die Zukunft sei das Contact Tracing, es sei «matchentscheidend», so Berset. Man müsse alle Infizierten finden. «Wir müssen alle Symptomatischen testen, nur so funktioniert die Eindämmungsstrategie.» Für die Kantone sei dies eine sehr grosse und neue Aufgabe.

«In der Theorie ist es bekannt, aber es ist in der Umsetzung nicht einfach. Es wird Anpassungen geben. Die Kantone müssen vorbereitet sein, dass es noch sehr lange dauern kann.» Es sei das Virus, das das Tempo bestimme.

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Daniel Koch am Point Presse in Fribourg. - Kanton Freiburg

Und wenn es zu einer zweiten Welle kommt? Einen fixen Plan für eine zweite Welle gebe es nicht, betonten sowohl Berset wie Koch. Man müsse flexibel bleiben und auf die jeweiligen Realitäten reagieren.

Contact Tracing wohl über Jahre

Aber auch jetzt, wenn man wieder mehr Leute teste, würden die Fallzahlen sinken, so Berset.

Das bestätigt auch Daniel Koch: «Die Zahlen nehmen weiterhin ab, auch wenn jetzt jene getestet werden, die nur leichte Symptome haben. Wir sind zuversichtlich, dass die Zahlen tief bleiben.» Das Contact Tracing sei für diese letzte epidemische Phase sinnvoll. «Diese Phase soll möglichst lange – über Monate, wenn nicht Jahre – andauern», sagt Koch.

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