Bundesrat prüft dauerhafte Struktur zur Armutsbekämpfung
Die Nationale Plattform zur Armutsprävention könnte eine permanente Einrichtung werden.

Die im Dezember 2024 auslaufende Nationale Plattform für die Prävention und Bekämpfung der Armut leistet trotz ihrer begrenzten Reichweite qualitativ gute Arbeit. Daher soll jetzt eine dauerhafte Struktur geprüft werden. Dies teilte der Bundesrat am Mittwoch mit.
In der Plattform engagierten sich der Bund, Kantone, Gemeinden und Organisationen der Zivilgesellschaft. Sie erarbeiteten Grundlagen zu Themen wie den Bildungschancen von sozial benachteiligten Menschen. Die Plattform fördere die Vernetzung zwischen den beteiligten Akteuren in der Armutspolitik, darunter auch Menschen, die selbst von Armut betroffen sind oder waren, teilte der Bundesrat weiter mit.
Evaluation zeigt Verbesserungsbedarf
Gemäss einer am Mittwoch vorgelegten externen Evaluation stiess die Arbeit der Plattform auf breite Zustimmung. Das Wirkungspotenzial sei aber nicht ausreichend ausgeschöpft, hiess es weiter. Die Steuerungsgruppe der Plattform habe daher Vorschläge entwickelt, die die Mängel beheben könnten.
Der Bundesrat beauftragte das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) mit der Erarbeitung eines Konzepts, um die Plattform in eine dauerhafte Struktur zu überführen, wie er weiter mitteilte. Das Konzept soll unter anderem einen Rat für Armutsfragen beinhalten. Die Ergebnisse sollen bis Ende Jahr vorliegen.
Darauf gestützt werde der Bundesrat über das weitere Vorgehen entscheiden. Laut Angaben der Landesregierung sind in der Schweiz rund 700'000 Menschen von Armut betroffen. Das sind 8,2 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung.