Bundesrat will UBS zu mehr Eigenkapital verpflichten
Die UBS soll schärfere Eigenkapital-Vorschriften erhalten. Der Bundesrat hat eine entsprechende Vernehmlassung eröffnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Die UBS könnte verschärfte Eigenmittel-Vorschriften auferlegt bekommen.
- Der Bundesrat hat eine entsprechende Vernehmlassung eröffnet.
- Betroffen wären in erster Linie ausländische Tochterbanken.
Der Bundesrat macht mit der Verschärfung der Eigenmittel-Vorschriften für die UBS ernst. Er hat nun die Vernehmlassung zur Änderung des Bankengesetzes und der Eigenmittelverordnung eröffnet. Das Paket sieht die angekündigte vollständige Unterlegung der Auslandstöchter systemrelevanter Banken mit Eigenkapital vor.
Der Bundesrat, die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) erachteten die Massnahme als zentral, um die Too-Big-To-Fail-Ziele für eine verbesserte Finanzstabilität zu erreichen, teilte der Bundesrat am Freitag mit.
Die Massnahme trage dem Umstand Rechnung, dass die Schweiz in Bezug auf die Bedeutung des Auslandsmarkts einen Sonderfall im Vergleich zu anderen Standorten von global systemrelevanten Banken darstellt.
UBS lehnt Eigenkapitalforderungen vehement ab
Die UBS lehnt die Vorschläge des Bundesrats zur Erhöhung der Eigenkapitalvorschriften für die Grossbank «entschieden» ab. Diese seien «extrem» und «nicht mit internationalen Standards aligniert», heisst es in einer Stellungnahme der UBS zur Vernehmlassungseröffnung vom Freitag.
Die UBS nehme die am Freitag von der Schweizer Regierung publizierten Dokumente zur Kenntnis und prüfe die darin enthaltenen Informationen, schreibt die Grossbank. Sie unterstütze im Grundsatz die meisten Vorschläge, die der Bundesrat am 6. Juni 2025 vorgelegt hat, sofern diese «zielgerichtet, verhältnismässig und international aligniert» umgesetzt würden, betont sie in der Mitteilung.
Die vorgeschlagene Erhöhung der Kapitalanforderungen würde für die UBS aber bedeuten, dass für sie weitere 24 Milliarden Dollar an Eigenmitteln (CET1-Kapital) hinzukommen würden, wiederholt die Grossbank in der Stellungnahme ihre früheren Schätzungen. Dieses komme zu den 18 Milliarden, welche die UBS aufgrund der CS-Übernahme ohnehin bereits halten müsse.
Das zusätzliche Kapital würde zu einer CET1-Quote der UBS von rund 19 Prozent führen, rechnet die Grossbank vor. «Das bedeutet, dass die faktischen Minimumanforderungen betreffend CET1-Quote für UBS mindestens 50 Prozent über dem Durchschnitt der global systemrelevanten Banken liegen würden.»
Bereits im Juni reagierte die UBS mit Ablehnung auf die angekündigte Änderung der Eigenmittel-Anforderungen, die praktisch lediglich sie betreffen. In den vergangenen Wochen war im Umfeld der UBS gar ein allfälliger Wegzug der Grossbank aus der Schweiz ins Spiel gebracht worden.