Bundesrat beschliesst nationale Gleichstellungsstrategie
Der Bundesrat hat erstmals eine Gleichstellungsstrategie beschlossen. Die Lohngleichheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollen verbessert werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat hat eine nationale Gleichstellungsstrategie beschlossen.
- So soll die Lohnungleichheit bekämpft werden.
- Auch der Schutz vor häuslicher Gewalt soll verbessert werden.
Der Bundesrat hat erstmals in seiner Geschichte eine nationale Strategie zur Gleichstellung der Geschlechter beschlossen. Die Lohngleichheit und die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit sollen gezielt gefördert werden. Auch der Schutz von Frauen vor Gewalt soll verbessert werden.
Seit dem Jahr 1981 ist die Gleichstellung der Geschlechter in der Bundesverfassung verankert, das Gesetz gilt seit dem Jahr 1996. So steht unter Artikel 8: «Mann und Frau sind gleichberechtigt. Das Gesetz sorgt für ihre rechtliche und tatsächliche Gleichstellung, vor allem in Familie, Ausbildung und Arbeit. Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit.»
Viele Fortschritt in der Gleichberechtigung gemacht
Der Bundesrat hat nun die nationale Strategie 2030 verabschiedet, um die Gleichstellung von Frau und Mann gezielt vollständig zu verwirklichen. Seit der Einführung des Frauenstimmrechts vor fünfzig Jahren habe die Schweiz in Sachen Gleichstellung viele Fortschritte gemacht. Dies teilte der Bundesrat mit. Vollständig erreicht sei sie allerdings noch nicht.

So will der Bundesrat die Lohndiskriminierung im öffentlichen und privaten Sektor beseitigen. Zudem will er eine ausgewogenere Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern erreichen.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll zudem mit Elternurlauben und familienfreundlichen Arbeitszeiten weiterentwickelt werden. Ziel des Bundesrats ist es zudem, das Armutsrisiko von Familien, insbesondere von Alleinerziehenden, zu reduzieren.
Massnahmen des Opferschutzes sollen verstärkt werden
Der Bundesrat hat sich ausserdem zum Ziel gesetzt, Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt zu reduzieren. Die persönliche Sicherheit der Frauen soll verbessert werden. Massnahmen zum Opferschutz sollen verstärkt werden. So sollen etwa Projekte zur Gewaltprävention gefördert und die statistische Datenerhebung über Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt weiterentwickelt werden.
Bis Ende Jahr sollen die dringendsten Massnahmen konkretisiert und bis 2023 verabschiedet oder umgesetzt werden. Ende 2025 soll eine erste Bilanz zur Strategie gezogen werden.