Bund erwartet Verluste bei Covid-Bürgschaften für Start-ups
Während der Covid-19-Pandemie unterstützte der Bund Start-ups mit Bürgschaften von fast 99 Millionen Franken, woraus nun ein hoher Verlust erwartet wird.

Während der Covid-19-Pandemie unterstützte der Bund Start-up-Betriebe mit Bürgschaften im Umfang von knapp 99 Millionen Franken. Nach vorläufigem Stand ist mit einem Verlust von 21,4 Millionen Franken durch die Bürgschaften zu rechnen.
Der Bundesrat nahm diese Zahlen am Mittwoch zur Kenntnis. Die Start-up-Bürgschaften wurden ergänzend zu den Solidarbürgschaftskrediten lanciert, da Start-ups wegen tiefer Umsätze oft keinen oder nur limitierten Zugang zu anderen Unterstützungsmassnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie hatten.
Das Programm lief vom 7. Mai bis zum 31. August 2020. Insgesamt gingen 359 Bürgschaftsanträge ein, und es wurden Bürgschaften im Volumen von 98,8 Millionen Franken gewährt. Davon haben die Unternehmen mittlerweile 40,9 Millionen zurückerstattet.
Bürgschaften: 2 Millionen Franken Verlust – Bund trägt 65 Prozent
Bei 17 Prozent des Bürgschaftsvolumens nahmen Banken bisher die Bürgschaft in Anspruch. Daraus resultiert nach vorläufigem Stand ein effektiver Verlust von 2 Millionen Franken respektive eine Verlustquote von zwei Prozent. Der Bund übernimmt davon 65 Prozent. Für den Rest kommen die 21 am Programm teilnehmenden Kantone auf.
Der Bund rechnet aber gemäss dem Zwischenbericht mit mehr Verlusten: Gibt es bis zum Ende des Programms keine schwere Rezession mit Konkurswelle, belaufe sich der erwartete effektive Verlust auf 21,4 Millionen Franken, heisst es im Papier. Das wären im Mittel 59'610 Franken pro Betrieb oder 8632 Franken pro Vollzeit-Äquivalent.
«Die bisherigen und erwarteten Kosten scheinen daher im Vergleich zum Nutzen des Programms verhältnismässig zu sein», heisst es im Bericht. Die verbürgten Kredite müssen innerhalb von zehn Jahren amortisiert sein, also bis 2030.