Umfragen deuten auf ein Ja zu den AHV-Vorlagen und zur Massentierhaltunginitiative hin. Die Abschaffung der Verrechnungssteuer hat einen schweren Stand.
AHV Frauen Referendum
Frauen bei der Einreichung des Referendums gegen die AHV-Reform. Gemäss einer ersten Umfrage will nur ein Drittel der Frauen Ja stimmen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Umfragen sind vor allem Männer für die AHV-Vorlagen.
  • Bei der Massentierhaltungssinitiative sind es eher Frauen, die ein Ja einwerfen wollen.
  • Nur die Verrechnungssteuer-Vorlage scheint aktuell abgelehnt zu werden.

Zustimmung für die beiden AHV-Vorlagen und die Massentierhaltungsinitiative, Nein zum Bundesgesetz über die Verrechnungssteuer: Das sind die Ergebnisse der ersten Abstimmungsumfrage von Tamedia und «20 Minuten» vor dem Urnengang vom 25. September.

16’341 Personen aus der ganzen Schweiz haben Anfang August an dieser ersten Welle der Umfrage teilgenommen. Es zeigte sich bei allen Vorlagen ein Geschlechtergraben. Am deutlichsten waren die Unterschiede zwischen den Geschlechtern beim AHV-Bundesgesetz, das die Erhöhung des Frauenrentenalters vorsieht.

Vor allem Männer befürworten höheres Rentenalter

Die Zustimmung zur Erhöhung des Rentenalters der Frauen betrug bei den Befragten insgesamt 53 Prozent. 44 Prozent sprachen sich dagegen aus und drei Prozent machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Während nur gerade 36 Prozent der Frauen der Vorlage zustimmen wollen, lag der Ja-Anteil bei den Männern bei 71 Prozent.

alters- und hinterlassenenversicherung
Eine ältere Frau auf einem Velo. (Symbolbild) - Pixabay

Ebenfalls wird die Erhöhung des Rentenalters von der am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppe der 50- bis 64-Jährigen deutlich abgelehnt (58 Prozent). Personen ab 65 Jahren sind zu 65 Prozent dagegen. Klar für eine Erhöhung des Frauenrentenalters sind die jüngsten Stimmenden mit 58 Prozent.

Die Vorlage wird von den Frauen und Sympathisanten der SP und Grünen sehr deutlich abgelehnt. In der bürgerlichen Wählerschaft ist die Unterstützung bei der SVP-Basis laut der Umfrage am tiefsten. Am höchsten ist sie bei FDP und GLP.

Deutliche Mehrheit für Mehrwertsteuererhöhung

Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zur Zusatzfinanzierung der AHV würden aktuell 58 Prozent der Stimmbevölkerung befürworten. 38 Prozent sprechen sich dagegen aus und vier Prozent machen keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Bei den Frauen liegt die Zustimmung mit 50 Prozent deutlich tiefer als bei den Männern (65 Prozent).

AHV 21
Die AHV 21 sieht eine Erhöhung der Mehrwertsteuer vor. - Keystone

Eine deutliche Mehrheit der Sympathisanten von Mitte, FDP und GLP unterstützt die Erhöhung der Mehrwertsteuer. Gespalten ist die SVP-Wählerschaft, während eine relative Mehrheit der Sympathisanten von SP und Grünen den Bundesbeschluss ablehnt. Die Zustimmung ist in der ältesten Altersgruppe am höchsten.

Ja zur Massentierhaltungsinitiative

Die Massentierhaltungsinitiative wird laut der Umfrage derzeit von 55 Prozent der Befragten unterstützt. 43 Prozent sind dagegen und zwei Prozent noch unentschieden. Typischerweise starten Initiativen allerdings mit guten Zustimmungswerten.

Massentierhaltungsinitiative
Die Massentierhaltungsinitiative richtet sich auch gegen die Tendenz immer grösser werdender Betriebe. - Keystone

Eine besonders starke Zustimmung findet die Vorlage bei den Frauen 64 Prozent. Demgegenüber sagen derzeit nur 44 Prozent der Männer Ja oder eher Ja zur Initiative. Sympathisanten von Grünen, SP und GLP sagen deutlich Ja. Gegen die Vorlage sprechen sich Wählerinnen und Wähler von SVP, FDP und Mitte, sowie die ländliche Bevölkerung aus.

Nein zu Verrechnungssteuer-Vorlage

Beim Bundesgesetz über die Verrechnungssteuer ist das Nein-Lager laut der Umfrage mit 51 Prozent knapp im Vorsprung. 30 Prozent der Umfrageteilnehmenden sagen Ja und fast ein Fünftel der Befragten äussern sich nicht zu ihren Stimmabsichten.

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Die Vorlage wird sehr deutlich im links-grünen Lager abgelehnt und findet aktuell einzig bei den Sympathisanten der FDP eine Mehrheit. Auch bei dieser Vorlage gibt es einen Geschlechterunterschied: Nur 25 Prozent der Frauen wollen Ja stimmen, während 37 Prozent der Männer das Bundesgesetz unterstützen.

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