Die libysche Regierung ist gegen das Errichten von Aufnahmelagern auf libyschem Boden.
Flüchtlinge in Libyen.
Flüchtlinge in Libyen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Libyen lehnt den Bau von Aufnahmelagern für Flüchtlinge ab.
  • Gleichzeitig verspricht man eine enge Zusammenarbeit mit der EU.

Libyen lehnt Aufnahmelager für Flüchtlinge auf seinem Boden kategorisch ab. Solche Lager verstiessen gegen die Gesetze des Landes, sagte der Vize-Chef des libyschen Präsidentschaftsrates, Ahmed Maitik, am Montag in der Hauptstadt Tripolis nach einem Treffen mit dem italienischen Innenminister Matteo Salvini. Libyen sei aber bereit, mit der Europäischen Union in der Frage der illegalen Migration zusammenzuarbeiten.

Lager im Süden des Landes

Salvini schlug bei seinem ersten Besuch in Libyen Flüchtlings-Auffanglager an der südlichen Grenze des Bürgerkriegslandes vor. So solle verhindert werden, dass «auch Tripolis ein Trichter» für Migranten werde wie Italien, erklärte Salvini am Montag auf Twitter. Libyen nannte er ein «befreundetes Land». Ziel des Besuchs sei es, gegen die illegale Einwanderung vorzugehen und das Land in wirtschaftlichen, technischen und kulturellen Bereichen zu unterstützen.

Von Libyen legen die meisten Boote mit Migranten in Richtung Europa ab. Die Küstenwache des Landes teilte am Montag mit, sie habe erneut 167 Flüchtlinge im Mittelmeer aufgenommen. Erst am Sonntag hatte die Küstenwache ebenfalls Hunderte Flüchtlinge abgefangen.

Libyen als «Chance»

«Libyen ist kein Problem sondern eine grosse Chance», sagte Salvini weiter. Er lobte die «exzellente Arbeit» der libyschen Küstenwache und der Behörden vor Ort bei der «Rettung» von Migranten. Menschenrechtsorganisationen prangern immer wieder Folterungen, Vergewaltigungen und Versklavung von Flüchtlingen in Libyen an.

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