Tinder-Schwindler kommt wohl endlich an die Kasse
Nach seiner Festnahme am Sonntag könnte der Tinder-Schwindler endlich für mutmassliche Millionendelikte vor Gericht gestellt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Shimon Hayut (35), der «Tinder-Schwindler», wurde am Sonntag in Georgien verhaftet.
- Deutschland sucht ihn seit 2022 per internationalem Haftbefehl wegen Millionenschäden.
- Sollte er ausgeliefert werden, droht dem Israeli eine lange Haftstrafe.
Shimon Hayut (35) wurde am Sonntag in Georgien festgenommen. Tatsächlich könnte der weltbekannte Betrüger endlich für seine mutmasslichen Verbrechen, mit denen er Millionen erschlich, vor Gericht gestellt werden. Doch alles der Reihe nach!
Shimon Hayut erlangte durch eine Netflix-Dokumentation aus dem Jahr 2022 weltweite Berühmtheit als «Der Tinder-Schwindler». In der Doku wird behauptet, er habe Frauen, die er über Tinder kennengelernt hatte, um mehrere Millionen Franken betrogen. Er gab sich demnach als Sohn eines milliardenschweren Diamantenmoguls aus.
Hayut wurde ein erstes Mal 2019 bei der Einreise nach Griechenland mit einem gefälschten Pass erwischt und an Israel ausgeliefert. Er verbüsste jedoch in seiner Heimat nur fünf Monate einer 15-monatigen Gefängnisstrafe.
Deutschland hat 2022 einen internationalen Haftbefehl erlassen
Gegen Hayut lagen jüngst jedoch sowohl in Deutschland als auch in Israel sogenannte «Red Notice» vor. Eine «Red Notice» ist eine Art internationale Fahndungsnotiz, die von Interpol herausgegeben wird.
Als Hayut schliesslich am gestrigen Tag auf dem internationalen Flughafen Batumi in Georgien landete, wurde er festgenommen. Wenn die georgischen Behörden seiner Auslieferung nach Deutschland zustimmen und er verurteilt wird, droht ihm eine lange Haftstrafe.

Dort wurde nämlich im Jahr 2022 ein internationaler Haftbefehl gegen den «Tinder-Schwindler» erlassen. Er wird wegen des Verdachts der Geldwäsche, Steuerhinterziehung sowie Computer- und Kryptobetrugs in Millionenhöhe gesucht.
«Tinder-Schwindler» weiss nicht, warum er verhaftet wurde
Das georgische Innenministerium teilte mit, Hayut sei aufgrund einer «Red Notice» festgenommen worden, als er die Grenze nach Georgien überquerte. Es war aber nicht sofort klar, welcher Staat seine Verhaftung angeordnet hatte.
Sein Anwalt hatte den israelischen Medien zuvor mitgeteilt, dass die Gründe für seine Verhaftung nicht einmal ihnen bekannt seien. «Ich habe heute Morgen nach seiner Festnahme mit ihm gesprochen. Aber wir verstehen den Grund noch nicht», sagte der Anwalt und fügte hinzu: «Er ist frei in der Welt herumgereist.»

Der «Tinder-Schwindler» wurde von der Grenz- und Einwanderungspolizei festgenommen und wird derzeit im Isolationsgefängnis Batumi festgehalten. Quellen bei der örtlichen Polizei bestätigten, dass er in Einzelhaft gehalten wird.
Der israelische Staatsbürger soll innerhalb von 48 Stunden nach seiner Festnahme entweder in Batumi oder in Tiflis vor Gericht erscheinen. Er könnte jedoch monatelang in Georgien bleiben, während entschieden wird, ob ihm eine Strafverfolgung droht.