«The Masked Singer»-Sieger Alexander Klaws im Interview
Das Wichtigste in Kürze
- Der Musical-Star hat die fünfte Staffel von «The Masked Singer» gewonnen.
- Er trat als Mülli Müller auf, um auf die Umweltverschmutzung aufmerksam zu machen.
- Im grossen Interview versucht er seine Gefühle zu ordnen.
Mülli Müller hat sich am Samstagabend (20. November) im grossen Finale der ProSieben-Show «The Masked Singer» durchgesetzt und die fünfte Staffel gewonnen. Unter dem Kostüm des blaugrünen Müllmonsters steckte kein Geringerer als Ex-«DSDS»-Sieger und Musical-Star Alexander Klaws (38).
«Das war irgendwie alles surreal und abgefahren.» So blickt er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news auf seine Reise in der Rateshow zurück. Ausserdem verrät er, wie sein vierjähriger Sohn auf die Enthüllung reagiert hat und was hinter den Kulissen los war.
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Sieg bei «The Masked Singer». Wie ging es Ihnen kurz nach der Demaskierung?
Alexander Klaws: Vielen Dank! Das war ein surrealer Moment, die Maske abzunehmen. Sechs Wochen lang musste man immer vermummt durch dieses Studio laufen und die Maske auch auf der Bühne nicht abnehmen.
Als ich das endlich machen durfte war es einfach unglaublich und befreiend. Es war wirklich schön, wieder frische Luft zu schnappen (lacht). Es war wie in einem Film und man guckt in die verdutzten Gesichter des Rateteams.
Als Musicaldarsteller haben Sie beruflich viel mit Masken und Kostümen zu tun. Was war bei «The Masked Singer» neu für Sie?
Alles! Als Tarzan hatte ich nichts an und als Mülli Müller hatte ich sehr viel an (lacht). Als Musicaldarsteller wurde ich, was die Kostüme anbelangt, bisher sehr verschont in meinen Rollen. Was ich jetzt bei «The Masked Singer» erlebt habe, habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gemacht.
Wie haben Sie sich körperlich fit gehalten für Ihre Auftritte?
Fitnesstechnisch muss ich sagen, hätte ich mir gewünscht, dass ich im Vorfeld etwas mehr gemacht hätte. Ich habe dieses Kostüm angezogen und nach fünf Minuten im Sitzen geschwitzt.
Es war eine Zehn-Zentimeter-Schaumstoffschicht um mich herum. Ich war nicht nur breiter, sondern auch grösser durch diese Masse an Kostüm und dann kommt der Kopf noch obendrauf. Da hiess es einfach: Augen zu und durch.
Jetzt noch zu trainieren, hätte auch nichts mehr gebracht. Ich habe versucht, gesund zu bleiben, es ist schliesslich Erkältungszeit. Ich war oft in der Sauna und im Dampfbad und liess mich massieren, weil der Kopf so schwer war. Nach der ersten Woche konnte ich gar nichts mehr (lacht).
Ihrem Charakter Mülli Müller ist der Umweltschutz sehr wichtig gewesen. Wie gehen Sie mit diesem Thema um?
Auch mir war das schon immer ein wichtiges Anliegen. Ich habe noch nie verstanden, warum man mit Äpfeln in der Plastiktüte aus dem Supermarkt kommt. Oder warum generell alles in Plastik verpackt wird. Als wir in Hamburg gebaut haben, haben wir uns für ein Energieeffizienzhaus entschieden.
Seit ich meine zwei Kinder habe, ist es mir noch wichtiger, ihnen eine Message mit auf den Weg zu geben. Ich möchte nicht, dass sie irgendwann in einer Welt leben, in der es in Deutschland Tornados gibt. Die einzigen, die das ändern können, sind nun einmal wir.
Wie reagiert Ihr älterer Sohn auf das Thema?
Mein Sohn hat Mülli Müller im Kindergarten gespielt, obwohl er gar nicht wusste, dass ich es bin. Die Kinder sollten dabei lernen, was in welche Tonne kommt. Er kam dann nach Hause und hat mir ganz stolz erzählt: «Papa, wir haben heute Mülli Müller gespielt.» Und ich bin fast umgefallen.
Sie sagten, Ihr Sohn habe nichts von Ihrer «The Masked Singer»-Teilnahme gewusst. Haben Sie inzwischen schon mit ihm gesprochen?
Ich habe heute Morgen mit ihm gesprochen. Meine Frau hat mir gerade ein Video geschickt. Sie hat seine Reaktion bei der Auflösung gefilmt. Das Lustige ist, dass er gesagt hat: «Ich habe es doch gewusst!»
Er hat es vermutlich geahnt, weil ich zu Hause in meiner Kabine herumprobiert und gesungen habe. Einmal kam er früher aus dem Kindergarten und hat mich überrascht. Als er gehört hat, dass Mülli Müller genau denselben Song gesungen hat, kam er mir wohl auf die Schliche.
Aber ich finde es krass, dass er trotzdem nichts gesagt hat. Ich glaube, er ist ein Typ, dem man künftig seine Geheimnisse anvertrauen kann. Das Video werde ich mir sicher noch einmal ansehen. Dieses süsse und stolze Lachen, wenn er den Papa als Mülli Müller sieht, da geht einem schon das Herz auf.
Die Geheimhaltung ist ein zentrales Thema bei dieser Show. Wie war das für Sie?
Die Geheimhaltung war natürlich das A und O. Wir hatten zum Glück viel Vorlauf, um gewisse Dinge zu planen. Meine Frau steht inzwischen auch wieder auf der Bühne.
Wir mussten gucken, wie wir das mit Nanny, Babysitter oder Eltern regeln. Wir mussten überlegen, ob wir sie nun einweihen oder nicht. Ich war da oft hibbelig und es war meine grösste Panik, sich irgendwann doch zu verquatschen.
Wer wusste vorab von Ihrer Teilnahme?
Nur mein Manager und meine Frau.
Wie war denn der Kontakt unter den Künstlerinnen und Künstlern hinter den Kulissen von «The Masked Singer»?
Den gab es eigentlich gar nicht. Jede Figur hat einen persönlichen Assistenten und auf diese Menschen ist man angewiesen. Man ist quasi ein Geist, die Leute wissen gar nicht, dass man da ist oder wer man ist. Ich glaube zum Teil wussten nicht einmal die Hotels, dass man da schläft.
Man geht durch die Tiefgarage rein, ist dabei vermummt und geht ins Zimmer. Niemand weiss, dass man da ist. So war das auch hinter der Bühne. Keiner weiss, wer unter der Maske steckt, das ist schon abgefahren und gruselig.
Die Reise bei «The Masked Singer» ist nun vorbei. Was werden Sie nach dem Interview-Marathon als erstes tun?
Den geniesse ich, denn wir Künstler haben ja zwei Jahre lang unseren Schnabel halten müssen. Für mich ist es spannend zu sehen, wie die Rolle Mülli draussen angekommen ist.
Da werde ich hier und da bei gewissen Leuten nachhorchen, die auch nicht wussten, dass ich das bin. Ich werde alles auf mich wirken lassen und muss das noch verdauen. Es waren unglaublich viele Eindrücke, das habe ich selten erlebt.