Robbie Williams äussert sich zu seinem Tourette
Robbie Williams leidet laut eigenen Angaben unter dem Tourtte-Syndrom, wie er in einem Podcast-Interview verrät. Auch ADHS und Depressionen begleiten ihn.

Im Podcast «I’m ADHD! No You’re Not» erklärte Robbie Williams (51), dass er bei sich Symptome des Tourette-Syndroms erkannt habe. Seine Tics würden nicht nach aussen sichtbar, sondern manifestierten sich als aufdringliche Gedanken.
Der ehemalige Take That-Star machte diese persönliche Enthüllung anlässlich des weltweiten ADHS-Bewusstseinsmonats im Oktober öffentlich. Seine Offenheit über diese neue Diagnose zeigt einmal mehr seine Bereitschaft, über mentale Gesundheit zu sprechen.
Robbie Williams beschreibt, wie belastend Tourette ist
Der Sänger beschreibt, wie er während eines Spaziergangs realisierte, dass seine aufdringlichen Gedanken Teil der neurologischen Erkrankung seien. Diese inneren Tics würden ihn ständig begleiten und könnten durch keine äusseren Einflüsse gestoppt werden.
Selbst die überwältigende Liebe seiner Millionen Fans während Live-Auftritten reichten nicht aus, um diese inneren Gedanken zu durchbrechen.
«Man könnte meinen, dass ein Stadion voller Menschen, die ihre Liebe zu dir bekunden, als Ablenkung wirken würde. Aber was auch immer in mir ist, kann das nicht hören», zitiert die «Daily Mail».
Ursachen und Symptome des Tourette-Syndroms
Das Tourette-Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, die typischerweise in der Kindheit beginnt. Die Krankheit äussert sich durch unwillkürliche Bewegungen und Lautäusserungen, wie das Inselspital Bern erklärt.

Diese können von einfachen Bewegungen wie Blinzeln oder Schulterzucken bis hin zu komplexeren Verhaltensweisen reichen. Häufig treten Begleiterkrankungen wie ADHS, Zwangsstörungen oder Angststörungen auf, was Williams' Fall bestätigt.
Vermutlich spielen genetische Faktoren und Anomalien in bestimmten Gehirnchemikalien eine wichtige Rolle. Die Ausprägung der Symptome kann stark variieren.
Jahrzehntelanger Kampf mit mentalen Problemen
Williams' Tourette-Diagnose reiht sich in eine lange Liste von mentalen Gesundheitsproblemen ein, mit denen der Künstler bereits seit Jahren kämpft. Bereits 2006 sei bei ihm zum ersten Mal ADHS diagnostiziert worden, berichtet die«Bild».
Zusätzlich leide Williams unter verschiedenen Angststörungen und Depressionen, die besonders in seinen Zwanzigern nahezu unerträglich gewesen seien. Der Sänger beschreibt diese Zeit als besonders schwierig und belastend.

Erst mit dem Überschreiten der 40 habe er eine allmähliche Verbesserung seines Zustands bemerkt.
Drogen, Alkohol und co: Williams machte mehrfach einen Entzug
Seit den 1990er Jahren kämpft Williams gegen Alkohol- und Drogenabhängigkeit, die ihn mehrfach in Rehabilitationskliniken führte. Seine Suchtprobleme seien teilweise durch den Versuch, seine mentalen Beschwerden zu lindern, entstanden.
Er habe verschriebene Medikamente missbraucht, indem er sie zerkleinerte und schnupfte. Heute sei er clean.
Die Angst vor der Bühne trotz Weltruhm
Paradoxerweise empfinde Williams trotz seiner jahrzehntelangen Bühnenerfahrung grosse Angst vor Live-Auftritten. Er sei ein «Olympiasieger im Maskieren» seiner wahren Gefühle.
Nach aussen wirke er selbstbewusst und voller Bravado, innerlich fühle er jedoch oft das komplette Gegenteil. Seine Frau Ayda habe ihn laut dem «Spiegel» ermutigt, indem sie ihn daran erinnerte, welch grosses Privileg seine Karriere sei.

Dennoch könne diese Unterstützung seine tiefsitzenden Ängste nicht vollständig beseitigen. Williams leide unter «PTSD» von seinen Erfahrungen mit Take That und aus der Zeit seines grössten Erfolgs in den 2000ern.
Familie als Anker in schweren Zeiten
Trotz aller Herausforderungen finde Williams Halt und Stabilität in seiner Familie. Seit 2010 ist er mit Ayda verheiratet, und gemeinsam haben sie vier Kinder.
Die Vaterschaft sei für ihn eine «wunderschöne Reise. Ayda unterstütze ihn nicht nur emotional, sondern helfe ihm auch dabei, seine Erfolge in Perspektive zu setzen.