Mainzer Handschriften-Schatz wird neu erfasst

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Deutschland,

Der Kunsthistoriker Christoph Winterer katalogisiert eine der grössten Sammlungen mittelalterlicher Handschriften in Deutschland neu.

Eine Seite in einer Mainzer Bibel (ca. 1500 Jh.), mit einer Bordüre und Plattgoldelementen gestaltet. Foto: Andreas Arnold/dpa
Eine Seite in einer Mainzer Bibel (ca. 1500 Jh.), mit einer Bordüre und Plattgoldelementen gestaltet. Foto: Andreas Arnold/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Hinter den Mauern der Stadtbibliothek Mainz schlummert eine der grössten Sammlungen mittelalterlicher Handschriften in Deutschland.

Der Kunsthistoriker Christoph Winterer arbeitet daran, diesen Bestand nach wissenschaftlichen Standards zu erfassen - der bestehende Katalog aus dem 19. Jahrhundert ist völlig veraltet. Mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurden seit 2017 bereits 259 Handschriften gesichtet und katalogisiert. Jetzt liegt eine neue Förderzusage der DFG mit Mitteln von mehr als 130.000 Euro vor, um weitere 258 Codices zu erfassen.

Bei den meisten Schriften handelt es sich um theologische Werke, etwa von Augustinus oder Thomas von Aquin, die in den Klöstern abgeschrieben wurden. Es gibt aber auch Rechtsschriften, etwa aus Oberitalien, und naturwissenschaftliche Werke. Die ältesten Schriften sind 1200 Jahre alt, stammen also noch aus dem frühen Mittelalter.

Die Stadtbibliothek zählt mit insgesamt mehr als 1000 Bänden zu den zehn grössten Sammlungen von Handschriften unter den deutschen Bibliotheken. «Das ist ein Riesenbestand, ein begeisternder Bestand», sagt Winterer. Den Kern bilden mehr als 620 Handschriften aus dem 1320 gegründeten Kartäuserkloster St. Michael in Mainz, das zusammen mit zwei weiteren Klöstern schon 1781 aufgehoben wurde, um die Universität zu finanzieren.

Gut 500 Handschriften wurden bereits von 1980 bis 2005 erfasst. Mit Abschluss des auf vier Jahre angelegten DFG-Projekts sollen dann alle Handschriften im Besitz der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek katalogisiert sein. Die Ergebnisse werden in der Internet-Datenbank «Manuscripta Mediaevalia» der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

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