Fallon und Colbert verteidigen Jimmy Kimmel – und warnen vor Zensur
Nach der Absetzung von Jimmy Kimmel melden sich seine Talkshow-Kollegen Jimmy Fallon und Stephen Colbert – und warnen vor Zensur.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Talkmaster Jimmy Kimmel wurde mit seiner Show abgesetzt.
 - Show-Kollegen zeigen sich solidarisch. So inszeniert Jimmy Fallon Selbstzensur.
 - Stephen Colbert spricht von offensichtlicher Zensur.
 - Gewerkschaften und Demonstrierende fordern Kimmels Rückkehr.
 
Die Late-Night-Welt steht Kopf: Nach der Absetzung von Jimmy Kimmel (57) äussern sich seine Show-Kollegen und nehmen Stellung.
Jimmy Fallon (51), Gastgeber der «Tonight Show», wirkt sichtlich verwirrt. «Alle fragen sich: Was zum Teufel passiert hier?», sagt er in seiner Sendung.
Fallons Vater schickte 100 Textnachrichten
«Heute Morgen wachte ich mit 100 Textnachrichten meines Vaters auf», erzählt Fallon. Er schrieb: «Es tut mir leid, dass sie deine Show abgesagt haben. Und ich sagte: Das bin nicht ich! Das ist Jimmy Kimmel!»
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«Ehrlich gesagt, ich weiss nicht, was los ist, niemand weiss es. Aber ich kenne Jimmy Kimmel. Er ist ein anständiger, lustiger und liebevoller Typ. Ich hoffe, er kommt zurück», so Fallon.
Mit Zensur zur Zensur
Anschliessend spielte der Talkmaster mit dem Thema Medienzensur: Bei jedem Satz über Donald Trump wurde er, während er sprach, von einer anderen Stimme überdeckt. Eine überzeichnete Satire auf politische Einflüsse.
Solidarität auch von Stephen Colbert
Auch Stephen Colbert (61) spricht in seiner Show von «offensichtlicher Zensur.» «Mit einem Autokraten darf man keinen Zentimeter nachgeben», sagt er und fügt hinzu: «Jimmy, ich stehe zu 100 Prozent hinter dir und deinem Team.»
Colbert witzelte dann: «Die tun so, als wäre ich schon weg – dabei bin ich noch da!»
Im Juli hatte der US-Sender CBS das Ende von Colberts «Late Show» verkündet. Das für Mai 2026 angekündigte Aus hatte Empörung ausgelöst. Denn Colbert gilt als Kritiker von Donald Trump und viele Branchenkenner vermuteten, dass CBS aus Rücksicht auf den US-Präsidenten gehandelt habe.
Auch Jon Stewart reagiert auf Kimmel-Aus
Man habe eine «regierungskonforme Sendung» zusammengestellt, sagte Moderator Jon Stewart (62) zu Beginn einer Sondersendung seiner «Daily Show».

Während der Sendung zollte Stewart Trump satirisch wiederholt Respekt – immer wieder nannte er den Präsidenten «Lordschaft» und «Vater». In der Sendung spielte Stewart auch auf «eine beispiellose Machtkonsolidierung» und «Einschüchterung» seitens der US-Regierung an.
Kimmel in der Öffentlichkeit: angespannt, aber gefasst
Am Donnerstag wurde Jimmy Kimmel erstmals seit dem Vorfall öffentlich gesehen. In Century City, einem Geschäftsviertel in Los Angeles, fotografierten ihn Paparazzi am Steuer seines Audi.
Während Kimmel für die Kameras lächelte, zeigen andere Aufnahmen, wie er sich den Kopf in die Hände stützt. Medienberichten zufolge wurden die Bilder vor einem Gebäude aufgenommen, in dem mehrere Kanzleien untergebracht sind.
Am Vortag hatte man bereits sein Produktionsteam beim Abbau der Studioausstattung von «Jimmy Kimmel Live!» gesehen. Die Zukunft der Sendung ist unklar.
Demonstrationen für Kimmel
Noch am Tag der Absetzung demonstrierten Menschen in Hollywood mit Schildern wie «Justice for Kimmel» und «We love Jimmy Kimmel».

Auch Gewerkschaften meldeten sich zu Wort: «Unsere Gesellschaft lebt von Meinungsfreiheit. Diese Entscheidung gefährdet alle unsere Freiheiten», hiess es.
Monolog von Jimmy Kimmel löst politische Wellen aus
Der rechte Aktivist Charlie Kirk wurde am 10. September bei einer Diskussion an der Utah Valley University erschossen.
In seiner Show am darauffolgenden Montag sagte Jimmy Kimmel: «Die MAGA-Gang versucht verzweifelt, diesen Jungen, der Charlie Kirk ermordet hat, als etwas anderes als einen von ihnen darzustellen. Sie tun alles Mögliche, um politische Punkte daraus zu machen.»
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Kimmel kritisierte auch Donald Trump für dessen Reaktion auf den Mord: «So trauert kein Erwachsener um einen Freund. So trauert ein Vierjähriger um einen Goldfisch.»
Der mutmassliche Täter ist der 22-jährige Tyler Robinson, der aus einem streng republikanischen Haushalt stammt. Er lebte mit seinem trans Partner zusammen. Verwandte berichten, er sei in letzter Zeit politischer geworden.
Sender reagiert – Show wird gestoppt
ABC nahm Jimmy Kimmel Live!» am 17. September nach Beschwerden der konservativen Nexstar Media Group und politischem Druck mit sofortiger Wirkung aus dem Programm.
















