Dirigent Lahav Shani äussert sich nach Ausladung von Festival

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Deutschland,

Der israelische Star-Dirigent Lahav Shani tritt erstmals nach seiner Ausladung vom Flanders Festival Gent öffentlich auf und fordert ein Ende des Gaza-Krieges.

dirigent Lahav Shani
Der israelische Dirigent Lahav Shani war von einem Festival in Gent ausgeladen worden. - keystone

Lahav Shani, Chefdirigent der Münchner Philharmoniker und Musikdirektor des israel Philharmonic Orchestra, wurde vom Festival in Gent ausgeladen.

Die Organisatoren begründeten ihre Entscheidung mit der «unklaren Haltung» Shanis zum Krieg im Gazastreifen, berichtet der «Stern».

Dirigent Lahav Shani ausgeladen wegen unklarer Haltung

In einer öffentlichen Stellungnahme sagte Shani, man habe ihn gezwungen, sich politisch zu positionieren. Er wäre er stets für Frieden und Versöhnung eingetreten sei, so der «Deutschlandfunk».

Wird die Einigkeit Europas an dem israelisch-palästinensischen Konflikt zerbrechen?

Er warf dem Festivalmanagement vor, unter politischem Druck den Grundwerten der Musik widersprochen zu haben.

Shani schrieb, dass die Bilder und Berichte aus Gaza erschütternd seien. Es müsse alles getan werden, um den Krieg zu beenden und Heilung für beide Gesellschaften zu ermöglichen.

Kritik und Unterstützung aus ganz Europa

Die Ausladung sorgte in Deutschland, Belgien und Europa für heftige Debatten. Politiker wie Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sprachen von Antisemitismus und einem Angriff auf grundlegende europäische Werte, meldet die «Tagesschau».

Auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und der belgische Premierminister Bart de Wever distanzierten sich klar von der Entscheidung in Gent. Sie betonten den Schaden für die Kunst- und Kulturszene.

dirigent lahav shani
Der israelische Dirigent Lahav Shani sagt, dass Musik immer verbinden und niemals spalten sollte. - Instagram/@lahav.shani

Die Münchner Philharmoniker wurden nach der Absage von den Berliner Festspielen und der Philharmonie Luxemburg eingeladen, so die «Deutsche Welle». Darüber hinaus unterstützen tausende Menschen Shani und das Orchester mit einer Online-Petition, die einen Protest gegen den Kulturboykott formuliert.

Der 36-jährige Shani sieht sich unfreiwillig in einen diplomatischen Sturm gezogen und fordert weiterhin Dialog statt Ausgrenzung. Seine Botschaft an die Musikszene bleibt: Die Musik müsse weiterspielen – gerade in Zeiten der Krise.

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