Diddy bittet Richter um «Gnade»: Urteil wird heute verkündet
Heute wird das Strafmass im Diddy-Prozess verkündet. Nur einen Tag zuvor bettelt der gefallene Musiker in einem vierseitigen Brief beim Richter um Gnade.

Das Wichtigste in Kürze
- Diddy hat dem Richter einen vierseitigen Brief geschrieben.
- Darin zeigt sich der Musiker reumütig und entschuldigt sich für sein Verhalten.
- 50 Cent kann die Worte von Combs offenbar nicht ernst nehmen.
Heute ist es so weit: Das Strafmass im Prozess gegen Sean «Diddy» Combs (55) wird verkündet.
Nach seiner Festnahme im September 2024 musste sich der Rapmogul in New York vor Gericht verantworten. Im Sommer wurde er in zwei Anklagepunkten in Zusammenhang mit Prostitution schuldig gesprochen. Die schwereren Vorwürfe der Verschwörung zur organisierten Kriminalität und des Menschenhandels wies die Jury zurück.
Nur einen Tag vor der Urteilsverkündung wandte sich Diddy in einem Brief nun an den Richter. Das vierseitige Dokument liegt dem US-Portal «TMZ» vor.
Sean Combs entschuldigt sich in Brief
Der gefallene Musiker zeigt sich darin reumütig und schreibt: «Zunächst einmal möchte ich mich entschuldigen und sagen, wie aufrichtig leid mir all der Kummer und Schmerz tut, den ich anderen durch mein Verhalten zugefügt habe.»

Die letzten Monate, in welchen er inhaftiert war, seien die «schwierigsten» seines Lebens gewesen. Und weiter betont er: «Ich übernehme die volle Verantwortung und Haftung für meine früheren Verfehlungen.»
Auch auf die Gewalt an seiner Ex-Freundin Cassie Ventura (39) kommt Diddy zu sprechen. Die brutalen Szenen gingen ihm «jeden Tag immer wieder durch den Kopf».
«Ich habe buchstäblich den Verstand verloren. Es war ein absoluter Fehler von mir, die Frau, die ich liebte, anzufassen. Das tut mir leid und wird es immer tun. Die häusliche Gewalt wird für mich immer eine schwere Last sein, die ich für immer tragen muss», so Combs.
Diddy: «Ich bitte Sie heute um Gnade»
Der 55-Jährige hebt in seinem Brief auch hervor, dass er sich hinter Gittern gebessert hat. Er habe seine Zeit mit Lesen, Schreiben, Trainieren oder in Therapie verbracht. Zudem sei er zum ersten Mal seit 25 Jahren nüchtern geworden.
«Mein altes Ich starb im Gefängnis und eine neue Version von mir wurde wiedergeboren», meint Diddy.

Daneben macht er auch deutlich, wie sehr er seine Familie vermisst. «Ich bitte Sie heute um Gnade, nicht nur um meinetwillen, sondern auch um meiner Kinder willen.»
Und weiter heisst es in seinem Schreiben: «Während ich Ihnen diesen Brief schreibe, habe ich Todesangst. Angst, auch nur eine Sekunde von meiner Mutter und meinen Kindern getrennt zu sein. Geld und Ruhm interessieren mich nicht mehr. Nichts ist mir wichtiger als meine Familie.»
50 Cent wendet sich ebenfalls an Richter
Einer, der mit den Worten von Sean Combs offenbar gar nichts anfangen kann, ist 50 Cent (50).
Der Rapper veröffentlichte nach Diddys Brief ebenfalls seine eigene Nachricht an den Richter.
«Ich habe seit 20 Jahren einen andauernden Streit mit Puffy. Er ist sehr gefährlich. Ich habe mehrmals um mein Leben gefürchtet», schreibt 50 Cent darin. Diddy habe nicht genügend Zeit im Gefängnis gehabt, um sich zu bessern.
Anschliessend macht er sich über die 1000 Babyöl-Flaschen lustig, die während einer Razzia bei Combs gefunden wurden.
«Jedenfalls wird Diddy wieder mehr männliche Sexarbeiter einstellen und den Grossteil des Babyöls von der Öffentlichkeit fernhalten», so 50 Cent. «Und Babys brauchen es!»
Wie das Strafmass für Sean Diddy Combs ausfällt, wird heute verkündet. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Gefängnisstrafe von mehr als elf Jahren. Combs Anwälte fordern unterdessen eine Haftstrafe von maximal 14 Monaten.