Strafmass gegen Rapper Sean Combs wird verkündet

Keystone-SDA
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USA,

Im Verfahren gegen den US-Rapper Sean «Diddy» Combs (55) soll heute in New York das Strafmass verkündet werden.

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Sean Combs war vor etwa einem Jahr wegen Vorwürfen von Sexualstraftaten in New York festgenommen worden. (Archivbild) - keystone

Während die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von elf Jahren und drei Monaten anvisiert, fordert die Verteidigung des Rappers eine Höchststrafe von 14 Monaten. Diese hätte Combs, der seit rund einem Jahr in einem Gefängnis im New Yorker Stadtteil Brooklyn einsitzt, bereits grösstenteils verbüsst. Die zulässige Höchststrafe wären 20 Jahre.

Zuvor hatte die Verteidigung versucht, das Urteil zu kippen oder einen neuen Prozess anzusetzen – beides lehnte Richter Arun Subramanian ab. Auch einen Antrag, Combs bis zur Strafverkündung gegen Kaution in Höhe von 50 Millionen Dollar freizulassen, hatte der Richter zurückgewiesen.

Der Musiker, der im Laufe seiner Karriere unter anderem die Pseudonyme «Puff Daddy», «P. Diddy» und «Diddy» verwendete, blieb somit weiter in Haft.

Immer wieder hatte es auch Spekulationen über eine mögliche Begnadigung durch US-Präsident Donald Trump gegeben. Das Anwaltsteam von Combs hatte Kontakte mit dem Weissen Haus bestätigt; Trump selbst hatte sich dazu allerdings immer wieder nur sehr vage geäussert.

Combs war vor etwa einem Jahr wegen Vorwürfen von Sexualstraftaten in New York festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, über Jahre hinweg Frauen missbraucht, bedroht und genötigt zu haben, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen.

In einem aufsehenerregenden Prozess sprachen Geschworene den 55-Jährigen Anfang Juli teilweise schuldig. Sie befanden ihn aber nur im Zusammenhang mit Prostitution schuldig – dem am wenigsten schwerwiegenden Anklagepunkt.

Noch zahlreiche Zivilklagen gegen Combs

Zu den Anklagepunkten der Verschwörung zur organisierten Kriminalität sowie des Menschenhandels entschieden die Geschworenen auf unschuldig. Wäre der Rapper in allen Punkten für schuldig befunden worden, hätte ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe gedroht.

Der 1969 im New Yorker Stadtteil Harlem geborene Combs, der mit Hits wie «I'll Be Missing You» und «Bad Boy For Life» in den vergangenen Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Rappern der Welt gehörte, hatte stets alle Vorwürfe zurückgewiesen und auf nicht schuldig plädiert.

Der Musiker, der dreimal verheiratet war und sieben Kinder hat, nahm die Urteilsverkündung im Beisein zahlreicher Familienmitglieder emotional entgegen.

Wegen zahlreicher schlüpfriger Aspekte war der Prozess auch ein Clickbait- und Boulevard-Fest. Millionen Menschen weltweit verfolgten das Verfahren in den Medien; die intimen und auch verstörenden Details zu dem Fall wurden Teil des täglichen Klatsches und Tratsches vieler Leute.

Zudem weckte es Erinnerungen an ähnliche Prozesse wegen Sexualstraftaten gegen Ex-Superstars in den vergangenen Jahren – unter anderem gegen den Musiker R. Kelly, den Comedian Bill Cosby oder den Produzenten Harvey Weinstein. Die Vorwürfe gegen Weinstein hatten die weltweite Metoo-Bewegung angestossen, die allerdings inzwischen schon wieder viel Gegenwind bekommen hat.

Neben der Anklage der New Yorker Staatsanwaltschaft gibt es auch noch zahlreiche Zivilklagen gegen Combs. Unter anderem vertritt eine Anwaltskanzlei im Houston (Texas) eigenen Angaben zufolge rund 120 Menschen mit Vorwürfen gegen den Rapper.

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