Am 22. November jährt sich die Ermordung von John F. Kennedy zum 60. Mal. Die mysteriösen Umstände des Attentats haben zahlreiche Filmemacher inspiriert.
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Natalie Portman in «Jackie: Die First Lady» und Kevin Costner in «JFK: Tatort Dallas». - TOBIS Film / imago/United Archives
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der 35. Präsident der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, wurde vor 60 Jahren getötet.
  • Die Ermordung bietet nervenaufreibenden Stoff für Geschichten jedweder Gangart.
  • Viele Filmemacher wurden inspiriert: Doch nicht nur Kennedys Tod steht im Mittelpunkt.

Auch sechs Jahrzehnte nach der Ermordung von John F. Kennedy (1917–1963) hat der Fall nichts von seiner morbiden Faszination verloren.

Als der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am 22. November 1963 in Dallas, Texas, so jäh aus dem Leben gerissen wurde, war die Tragödie zugleich die Geburtsstunde unzähliger Verschwörungstheorien.

Ist wirklich Ex-Soldat Lee Harvey Oswald (1939–1963) als Einzeltäter vorgegangen – mit seiner vermeintlich «magischen Kugel»? Hatte die Mafia ihre Finger im Spiel? Oder war es gar ein «Inside Job» der CIA?

Eines ist im Gegensatz zu den Hintergründen glasklar: Die Kennedy-Ermordung bietet nervenaufreibenden Stoff für Geschichten jedweder Gangart. Wer sich über das Medium Film mit dem Thema auseinandersetzen will, kann das mit diesen Werken tun. Manche von ihnen spielen mit der Perspektive, aus der das Attentat beleuchtet wird, wieder andere mit dem Thema an sich: Nicht Kennedys Tod steht dann im Zentrum – sondern sein Leben.

«JFK: Tatort Dallas»

Das filmische Nachschlagewerk schlechthin über den Kennedy-Mord: Oliver Stones (77) fast dreieinhalb Stunden lange Tour de Force «JFK: Tatort Dallas» aus dem Jahr 1991. Das stargespickte Politdrama rückt den Bezirksstaatsanwalt Jim Garrison (1921–1992) und dessen Ermittlungen in den Mittelpunkt.

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US-Präsident John F. Kennedy. Ein Bild aus dem Jahr 1963. - Keystone

Garrison, dargestellt von Kevin Costner (68), ist von einer weitreichenden Verschwörung hinter der Tat überzeugt. Er sieht vor allem den Geschäftsmann Clay Shaw (Tommy Lee Jones, 77) als höchst verdächtig an.

«JFK: Tatort Dallas», der sich unter anderem auf den Büchern des realen Garrison stützt, ist das Ergebnis monatelanger Recherchearbeit von Stone. Frei von Kritik ist sein Werk jedoch nicht.

So wurde der Vorwurf laut, der Regisseur habe von vornherein die Geschichte einer politischen Verschwörung erzählen wollen. Zudem habe er gezielt nur nach vermeintlichen Beweisen dafür – aber nicht dagegen – gesucht. Sehenswert ist der Film aber allemal und zeigt, wie verzwickt bis zuweilen unmöglich die Suche nach der Wahrheit sein kann.

«Parkland»

Eine andere Herangehensweise wählte Peter Landesman (58) mit seinem Film «Parkland» von 2013: Die hektischen Momente nach der Tat werden aus verschiedenen Perspektiven dargestellt und gezeigt, welche Auswirkungen sie auf diverse Leben hatte.

«Parkland» erzählt unter anderem von den Angestellten – darunter Zac Efron (36) als Dr. Carrico – des titelgebenden Parkland Memorial Krankenhauses. Auch am Beispiel von zufälligen Augenzeugen, überforderten Bundesbeamten und geschockten Angehörigen der Oswald-Familie wird die Kennedy-Ermordung aufgearbeitet.

«Jackie: Die First Lady»

Eine sehr persönliche Perspektive nimmt auch «Jackie: Die First Lady» ein. Der Film mit Natalie Portman (42) konzentriert sich auf ein kleines Zeitfenster rund eine Woche nach der Ermordung ihres Mannes. Die schwer traumatisierte Jacqueline «Jackie» Kennedy (1929–1994) wurde damals von einem Journalisten über das Attentat befragt.

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US-Präsident John F. Kennedy und seine Frau Jacqueline Kennedy reisten am 22. November 1963 mit den Flugzeug nach Dallas. (Archivbild) - sda - Keystone/AP

Um dieses am 6. Dezember 1963 veröffentlichte Interview dreht sich Pablo Larrains (47) Drama. Es war an den Kinokassen zwar kein Erfolg, bei Kritikern kam es aber grossartig an. Speziell Portmans Leistung wurde gefeiert und mit einer Oscar-Nominierung in der Kategorie «Beste Hauptdarstellerin» honoriert.

«Thirteen Days»

Kevin Costner wirkte noch in einem zweiten Film über John F. Kennedy mit. «Thirteen Days» handelt jedoch nicht von dem Attentat auf JFK, sondern von einem drohenden politischen Super-GAU. Dies während seiner ebenso ereignisreichen wie kurzen Amtszeit.

Die titelgebenden 13 Tage beziehen sich auf die Zeitspanne der Kubakrise im Oktober 1962. Damals hielt die gesamte Welt aufgrund eines möglichen Atomkriegs zwischen den USA und der Sowjetunion den Atem an. Costner verkörpert in «Thirteen Days» den engen Berater des US-Präsidenten, Kenneth O'Donnell (1924–1977). JFK wird von Bruce Greenwood (67) gespielt.

«Assassination»

Auch ein neuer Film über JFK befindet sich laut Branchenseite «Deadline» in der Mache und trägt den Titel «Assassination». Die Prämisse des Films, in dem neben Al Pacino (83) auch Viggo Mortensen (65) und John Travolta (69) mitspielen sollen: Der Präsident wolle die Mafia entmachten, nachdem diese ihm angeblich zum Wahlsieg verholfen hatten.

Aus Rache für diesen Verrat planen Mobster um Sam Giancana (1908–1975) aus Chicago die Ermordung des mächtigsten Mannes der Welt. Die Dreharbeiten zu «Assassination» sollen im September dieses Jahres gestartet sein, ein Kinotermin steht noch nicht fest.

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