Beim Polizeiruf 110 rücken Dragqueens in den Fokus
Der neue Polizeiruf 110 rückt drei Dragqueens ins Zentrum. Die Münchner Episode setzt hierbei mehr auf gesellschaftliche Themen.

Im Münchner Bahnhofsviertel wird ein Geschäftsmann erschossen. Die Ermittler Cris Blohm und Dennis Eden übernehmen den Fall.
Drei Dragqueens – Menora, Peekabou und Tulip – werden Zeuginnen des Verbrechens, wie «insidebw» berichtet. Die Zeuginnen zeigen sich zunächst misstrauisch gegenüber der Polizei.
Die Ermittler müssen ihr Vertrauen gewinnen und geraten dabei selbst in Gefahr. Die Handlung verwebt Kriminalfall und Einblicke in die queere Szene Münchens, wie «Stern» ergänzt.
Krimi trifft gesellschaftliche Debatte
Ungewöhnlich: Die Täter sind dem Publikum von Beginn an bekannt. Das klassische Miträtseln entfällt, stattdessen stehen Identität, Diskriminierung und gesellschaftliche Gräben im Mittelpunkt.
Kritiker loben die authentische Darstellung der Dragqueens, die von Darstellern aus der Szene gespielt werden, wie «insidebw» berichtet. Die Folge setzt auf starke Kontraste:
Bunte Dragshows, düstere Hinterhöfe und Dialoge abseits der Political Correctness. Die Ermittler agieren als Vermittler zwischen verschiedenen Lebenswelten, wie «Spiegel» berichtet.
Spannung mit Schwächen – Kritik an der Umsetzung
Kritiker bemängeln, dass der Krimi-Anteil in den Hintergrund rückt. Die Spannung baut sich nur langsam auf, während gesellschaftliche Fragen dominieren.
Besonders die überzeichneten Showeinlagen und stilistischen Brüche sorgen für Diskussionen, wie «Augsburger Allgemeine» berichtet. Die Folge polarisiert also:
Während einige die gesellschaftliche Relevanz und die Repräsentation loben, vermissen andere die klassische Krimi-Spannung. Die Inszenierung bleibt mutig, aber nicht immer überzeugend, wie «Zeit» analysiert.