Der Zürcher Regierungsrat hat sich gegen die Idee eines 50-Franken-Impfgutscheins ausgesprochen. Auch fast alle anderen Massnahmen, die der Bund zur Steigerung der Corona-Impfquote vorschlägt, lehnt er ab.
Coronavirus - Impfung
Eine Person wird geimpft (Archiv). - dpa

Nach der Idee des Bundes sollen Personen, die jemand anderen zur Corona-Impfung motivieren, einen «Beratungsgutschein» im Wert von 50 Franken erhalten. Der Zürcher Regierungsrat sähe eine solche Massnahme allerdings als kontraproduktiv, wie dem Regierungsrats-Protokoll zur Konsultation aus Bern zu entnehmen ist.

Personen könnten künftig bei Impfungen zuwarten, weil sie auf einen finanziellen Anreiz warteten. Eine Impfung betreffe zudem die körperliche Integrität, davon solle keine andere Person profitieren. Auch sei zu erwarten, dass eine solche Massnahme die Spaltungstendenzen in der Gesellschaft erhöhe, schreibt der Regierungsrat.

Er wolle auch keine mobilen Beratungs- und Impfstellen des Bundes. Der Kanton Zürich sei diesbezüglich mit Impfmobilen und Impftram bereits gut aufgestellt. Beim individuelle Kontaktieren von Personen, um diese über die Impfung zu informieren, sieht er das Risiko eines grossen «Leerlaufs»: Die Quote bei den Erstimpfungen im Kanton sei mit 76 Prozent bei Personen ab zwölf Jahren hoch.

Generell müssten Aufwand und Ertrag der Massnahmen in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Personen zu erreichen, die sich trotz der bisherigen Bemühungen noch nicht gegen Corona impfen liessen, gestalte sich zunehmend schwieriger. Einzig mit einer nationalen Impfwoche könnte sich der Regierungsrat anfreunden.

Vom Bund wünscht er sich zudem die Definition eines klaren Impfziels, bei dessen Erreichen sämtliche Massnahmen aufgehoben würden. Dazu weitere alternative Impfstoffe, wie der Vektorimpfstoff von Janssen, sowie kleinere Packungsgrössen bei Impfdosen. Diese könnten bei niederschwelligen Impfangeboten eingesetzt werden.

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