Die Apotheken in Zürich bereiten sich darauf, Kunden auch gegen das Coronavirus zu impfen. Vorerst müssen jedoch noch einige Hürden überwunden werden.
corona sicherheitsbericht
Eine Person wird gegen das Coronavirus geimpft. (Symbolbild) - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Bald könnten auch regionale Apotheken Covid-19-Impfungen anbieten.
  • Für die Apotheken sei die Corona-Impfung jedoch ein Minusgeschäft.
  • Ob und wie viele Apotheken die Impfung anbieten können, bleibt also unklar.

In den Bezirken Meilen und Horgen sind eigentlich 22 Apotheken dazu berechtigt, Impfungen vorzunehmen. Wenn die Apotheken die Aufgabe, Leute gegen das Coronavirus zu impfen, wahrnehmen können, kann frühstens ab Mai geimpft werden.

Doch laut dem Apothekerverband des Kantons Zürich (AVKZ) ist es noch nicht sicher, ob die Apotheken die Impfungen durchführen können. Dies berichtete die regionale Tageszeitung «Zürichsee-Zeitung».

Nur der Impfstoff fehlt

Katja Bruni, Geschäftsführerin und Inhaberin der Seeapotheke in Männersdorf, hat eigentlich alle Vorgaben erfüllt. Alleine der Impfstoff fehlt. Regelmässig fragen Kunden in der Apotheke, ob sie sich hier impfen lassen können.

Es wird sogar bereits eine Warteliste geführt. Katja Bruni erklärt: «Wir werden uns bei der Vergabe der Impfdosen an die Vorgaben des Bundes halten.» Dies erzählt sie gegenüber der «Zürichsee-Zeitung».

Normalerweise werden in der Apotheke Grippen- und Zeckenimpfungen verabreicht. Nun könnte bald schon die Covid-19-Impfung dazu kommen. Dafür habe die Apotheke sogar die Pharmaassistentinnen ausgebildet. Falls die Möglichkeit der Impfung auch in Apotheken kommen wird, müsse man vorbereitet sein und alle müssten anpacken.

150 mögliche Apotheken

Reto Steinmann, Geschäftsführer des AVKZ, erklärt gegenüber der Zeitung: «Nach aktuellem Stand sind Covid-Impfungen in den Apotheken ab Mai vorgesehen.» Gemäss Impfplan könnten sich die Einwohner des Kantons dann in 150 Apotheken immunisieren lassen. «Gemäss unseren Zahlen können die 150 Apotheken so viele Menschen impfen wie ein grosses Impfzentrum», erklärt Steinmann weiter.

Der grösste Vorteil sei die Erreichbarkeit. Die Apotheken seien in den meisten Fällen besser erreichbar als die Impfzentren. Zudem ist es laut Steinmann eine der ersten Anlaufstellen für Fragen zum Coronavirus oder der allgemeinen Gesundheit.

Ob die Rechnung des Verbands aufgeht, ist ungewiss. Laut Steinmann wäre die Covid-Impfung für Apotheker ein Verlustgeschäft. Er wisse nicht, wie viele Apotheken bereit wären, da mitzumachen.

Die 14.50 Franken, die für die Impfung verlangt werden können, seien nicht kostendeckend. «Wir können von unseren Apotheken nicht verlangen, dass sie die Kosten fürs Impfen selber tragen», erklärte Steinmann. Für Steinmann ist klar: Der Bund müsse die Tarife erhöhen, sonst würde die gesamte Impfkampagne gefährdet werden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenCoronavirus