Trotz zum Teil reduziertem Betrieb im Bereich der Fahrzeug- und Führerprüfungen aufgrund der Covid-19-Pandemie, weist die Jahresstatistik höhere Zahlen aus.
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Das Wappen von Uri. (Symbolbild) - Keystone

Dies insbesondere im Bereich der beantragten Lernfahrausweise oder in Bezug auf den Fahrzeugbestand.

«Im vergangenen Jahr haben über 1'100 Personen einen Lernfahrausweis erworben», erklärte Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti anlässlich der Präsentation der Jahresstatistik des Amts für Strassen- und Schiffsverkehr (ASSV). Als Grund für den markanten Anstieg von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sieht Moretti den Umstand, dass ein Direkteinstieg in die höchste Motorradkategorie A nur noch bis Ende 2020 möglich war. Gesamthaft hat das ASSV im vergangenen Jahr rund 3'500 Führerausweise ausgestellt oder umgeschrieben.

Seit den 1970er-Jahren hat sich der Fahrzeugbestand im Kanton Uri stetig erhöht. Dieser Trend setzte sich auch im Jahr 2020 fort: Im vergangenen Jahr nahm der Fahrzeugbestand um 349 Fahrzeuge zu, was einem Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Das grösste Wachstum mit 150 Fahrzeugen fällt auf die Kategorie Personenwagen, gefolgt von der Kategorie Anhänger (+ 72) und Lieferwagen (+ 41). Der erste rein elektrisch angetriebene Personenwagen wurde im Jahr 2010 in Verkehr gesetzt, per Ende 2020 sind es 92 Elektro-Fahrzeuge (+ 35 gegenüber dem Vorjahr). Total sind im Kanton Uri 31'410 Fahrzeuge immatrikuliert. Nicht nur auf den Strassen sind mehr Fahrzeuge unterwegs, sondern auch auf dem Vierwaldstättersee herrscht mehr Betrieb: Per Ende 2020 waren im Kanton Uri 529 Schiffe immatrikuliert, dies entspricht einer Zunahme von 27 Schiffen oder 5,4 Prozent. «Durch die Covid-19-Pandemie nutzten die Urnerinnen und Urner die attraktive Seefläche des Vierwaldstättersees vermehrt als Rückzugsort», erklärt der Sicherheitsdirektor diesen markanten Anstieg im Bereich Schiffszulassungen.

Weniger Fahrzeuge geprüft

Wegen der Covid-19-Pandemie konnten während neun Wochen Fahrzeuge nur in einer reduzierten Anzahl kontrolliert werden. Insgesamt wurden 8'640 Fahrzeuge geprüft (-8,3 %), gegenüber 9'419 Fahrzeugen im Vorjahr. Die Anzahl beanstandeter Fahrzeuge blieb mit 30 Prozent praktisch unverändert. Rund ein Viertel der Beanstandungen betrifft die Beleuchtung oder elektrische Anlagen. Weitere häufige Mängel stellten die Experten bei Fahrgestell (16 %) und Achsen, Räder, Reifen oder Aufhängung (16 %) fest.

Der Lockdown vom Frühjahr 2020 hatte auch Auswirkungen auf die praktischen Führerprüfungen, die während rund neun Wochen nicht angeboten werden konnten. Trotzdem ist eine Zunahme von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. «Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Gesetzesänderung per 1. Januar 2021 im Zusammenhang mit ‹Opera 3› zurückzuführen», führt Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti aus. Von gesamthaft 886 absolvierten praktischen Prüfungen wurden 681 erfolgreich abgelegt. Die Erfolgsquote stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent auf 76,9 Prozent.

Knapp 100'000 Franken für Wunschkontrollschilder

Die Wunschkontrollschilder sind im Kanton Uri nach wie vor sehr beliebt. Im Jahr 2020 stiegen die Einnahmen für Wunschkontrollschilder von Personenwagen und Motorrädern um 6'360 Franken auf beachtliche 99'600 Franken.

226 Ausweise entzogen

Die Anzahl der gesamthaft verfügten Administrativmassnahmen hat gegenüber dem Vorjahr um 121 Fälle oder 16,7 Prozent abgenommen. Stark reduziert hat sich insbesondere die Zahl der Aberkennungen von ausländischen Führerausweisen auf 175. Dies entspricht einem Rückgang von 38,8 Prozent gegenüber 2019.

Im vergangenen Jahr mussten 226 Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker ihren Führerausweis abgeben. Dies entspricht einem Rückgang von 4 Prozent gegenüber 2019. Die Hauptgründe für den Entzug des Schweizer Führer- oder Lernfahrausweises sind nach wie vor überhöhte Geschwindigkeit (75 Fälle) und Fahren in angetrunkenem Zustand (35 Fälle); sie machen rund die Hälfte der Ausweisentzüge aus.

Wegen Nichtanpassens der Geschwindigkeit wurden 16 Ausweise entzogen (+10 gegenüber 2019). Die Ausweisentzüge wegen Fahrens unter Drogeneinfluss nahmen gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zu (+3 auf 8 Fälle). Zu den weiteren häufigen Gründen für Ausweisentzüge zählen Vortrittsmissachtung (+3 auf 14 Fälle) oder Unaufmerksamkeit (10 Fälle, unverändert).

Mehr Einnahmen trotz Corona

Erfreulich entwickelten sich die Einnahmen im Jahr 2020 - trotz Covid-19-Pandemie. Insgesamt konnten Einnahmen von rund 13,15 Mio. Franken verbucht werden, das entspricht einer Zunahme von 1,05 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die grösste Einnahmequelle sind mit rund 10,8 Mio. Franken die Strassenverkehrssteuern für Motorfahrzeuge und Anhänger.

Die Jahresstatistik ist im Internet unter

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