Russin bricht Bein auf 7000 Meter – Bergung eingestellt

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Kirgisistan,

Die Bergung einer Russin, die vor elf Tagen ein Bein auf 7000 Meter gebrochen hat, werden eingestellt. Ein Bergretter ist bei einem Rettungsversuch gestorben.

Natalia Nagowizyna
Die Russin Natalia Nagowizyna ist in den kirgisischen Bergen wohl tödlich verunglückt. - twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Russin brach sich auf 7000 Meter in den kirgisischen Bergen ein Bein.
  • Elf Tage lang wurde versucht, sie zu retten, jetzt werden die Bemühungen eingestellt.
  • Wegen der Wetterbedingungen ist es unmöglich, dieses Jahr zu ihr vorzudringen.

Am 12. August verletzte sich die erfahrene russische Bergsteigerin Natalia Nagowizyna auf rund 7000 Meter. Sie brach sich beim Abstieg vom Pik Pobeda in Kirgistan das Bein. Die Versuche, sie zu retten, wurden nun eingestellt, wie die russische Nachrichtenagentur «Ria Nowosti» berichtet.

Ein Sprecher des kirgisischen Katastrophenschutzministeriums sagt, die Wetterbedingungen hätten sich verschlechtert. Seit einigen Tagen bereits liegen die Temperaturen am Berg in der Nacht bei 30 Grad unter null. Von einer Wiederaufnahme der Rettungsversuche wird dieses Jahr nicht mehr ausgegangen. Die Wetterbedingungen würden es unmöglich machen, zur verletzten Russin vorzudringen.

In den letzten elf Tagen wurde viel unternommen, um Nagowizyna zu retten. Ihr Standort war bekannt, sie konnte auch von Bergsteigern erreicht werden. Unter anderem der italienische Bergretter Luca Sinigaglia stiess zu ihr vor, brachte ihr ein Zelt, einen Schlafsack, Essen und Wasser. Er konnte sie aber nicht runterbringen.

Bei einem Abstieg blieb er dann selbst in einem Schneesturm stecken. Er starb an einem Hirnödem, das durch die Unterkühlung und Erfrierungen verschärft wurde. Seine Leiche konnte geborgen werden.

Bergungsversuche mit Helikoptern scheiterten stets an den widrigen Wetterbedingungen. Ein Rettungshubschrauber hatte sogar einen Unfall.

Noch vor vier Tagen konnte eine Drohne Bewegungen von Nagowizyna registrieren. Jetzt aber sagt Dmitri Grekow, der Leiter des Basiscamps, dass sie wohl nicht mehr am Leben sei. «Es ist unrealistisch, so lange auf einer solchen Höhe zu überleben.»

Auch Nagowizynas Ehemann starb in den Bergen

Natalia Nagowizyna erlangte vor vier Jahren Bekanntheit: Damals erlitt ihr Ehemann in einer Höhe von 6900 Meter einen Schlaganfall. Trotz Anweisungen aus dem Basiscamp weigerte sie sich, ihn zurückzulassen, sie blieb die Nacht bei ihm.

Bist du oft in den Bergen?

Am nächsten Morgen konnten zwei Retter das Paar erreichen. Sie gaben dem Ehemann Kleidung und sicherten ihn, während sie eine Route den Berg hinab bahnten. Nagowizyna ging ebenfalls hinab.

Als die Retter an den Ort, wo sie den Ehemann zurückliessen, zurückkehrten, konnten sie ihn nicht mehr finden. Es wird davon ausgegangen, dass er im Delirium die Sicherung gelöst und sich entfernt hatte.

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