Russin bricht Bein auf 7000 Meter – Bergung eingestellt
Die Bergung einer Russin, die vor elf Tagen ein Bein auf 7000 Meter gebrochen hat, werden eingestellt. Ein Bergretter ist bei einem Rettungsversuch gestorben.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Russin brach sich auf 7000 Meter in den kirgisischen Bergen ein Bein.
- Elf Tage lang wurde versucht, sie zu retten, jetzt werden die Bemühungen eingestellt.
- Wegen der Wetterbedingungen ist es unmöglich, dieses Jahr zu ihr vorzudringen.
Am 12. August verletzte sich die erfahrene russische Bergsteigerin Natalia Nagowizyna auf rund 7000 Meter. Sie brach sich beim Abstieg vom Pik Pobeda in Kirgistan das Bein. Die Versuche, sie zu retten, wurden nun eingestellt, wie die russische Nachrichtenagentur «Ria Nowosti» berichtet.
Ein Sprecher des kirgisischen Katastrophenschutzministeriums sagt, die Wetterbedingungen hätten sich verschlechtert. Seit einigen Tagen bereits liegen die Temperaturen am Berg in der Nacht bei 30 Grad unter null. Von einer Wiederaufnahme der Rettungsversuche wird dieses Jahr nicht mehr ausgegangen. Die Wetterbedingungen würden es unmöglich machen, zur verletzten Russin vorzudringen.
In den letzten elf Tagen wurde viel unternommen, um Nagowizyna zu retten. Ihr Standort war bekannt, sie konnte auch von Bergsteigern erreicht werden. Unter anderem der italienische Bergretter Luca Sinigaglia stiess zu ihr vor, brachte ihr ein Zelt, einen Schlafsack, Essen und Wasser. Er konnte sie aber nicht runterbringen.
Bei einem Abstieg blieb er dann selbst in einem Schneesturm stecken. Er starb an einem Hirnödem, das durch die Unterkühlung und Erfrierungen verschärft wurde. Seine Leiche konnte geborgen werden.
Россиянку не спасут
— SAW (@SA61W) August 23, 2025
На Пике Победы резко ухудшилась погода
Рук. экспедиции Дмитрий Греков заявил: шансов найти женщину живой почти нет.
Уже завтра в горах прогнозируют снегопады и лавины. 47-летняя альпинистка Наталья Наговицына больше недели лежит с переломанной ногой и без еды pic.twitter.com/wTXO88UL3o
Bergungsversuche mit Helikoptern scheiterten stets an den widrigen Wetterbedingungen. Ein Rettungshubschrauber hatte sogar einen Unfall.
Noch vor vier Tagen konnte eine Drohne Bewegungen von Nagowizyna registrieren. Jetzt aber sagt Dmitri Grekow, der Leiter des Basiscamps, dass sie wohl nicht mehr am Leben sei. «Es ist unrealistisch, so lange auf einer solchen Höhe zu überleben.»
Auch Nagowizynas Ehemann starb in den Bergen
Natalia Nagowizyna erlangte vor vier Jahren Bekanntheit: Damals erlitt ihr Ehemann in einer Höhe von 6900 Meter einen Schlaganfall. Trotz Anweisungen aus dem Basiscamp weigerte sie sich, ihn zurückzulassen, sie blieb die Nacht bei ihm.
Am nächsten Morgen konnten zwei Retter das Paar erreichen. Sie gaben dem Ehemann Kleidung und sicherten ihn, während sie eine Route den Berg hinab bahnten. Nagowizyna ging ebenfalls hinab.
Als die Retter an den Ort, wo sie den Ehemann zurückliessen, zurückkehrten, konnten sie ihn nicht mehr finden. Es wird davon ausgegangen, dass er im Delirium die Sicherung gelöst und sich entfernt hatte.