Nebst den beiden Bisherigen Evi Allemann und Christoph Ammann soll der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr für die SP einen dritten Sitz in der Berner Kantonsregierung erobern. Das Trio ist am Samstag am digitalen Parteitag einstimmig für die Wahlen 2022 nominiert worden.
Bern Ukraine Krieg
Der Kanton Bern hat eine Broschüre mit wichtigen Infosfür den Ernstfall verschickt. Der Zeitpunkt hänge aber nicht mit dem Ukraine-Krieg zusammen. - Keystone

93 Parteimitglieder stellten sich an der online durchgeführten Versammlung hinter die Nominationen, fünf enthielten sich der Stimme. Zuvor hatten sich die Kandidierenden der Parteibasis präsentiert. Justizdirektorin Evi Allemann verwies auf ihre «Herzblut-Themen», für die sich einsetzen wolle - darunter die Raumplanung, Prämienverbilligungen, Elternzeit oder die Digitalisierung.

Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann sah die Chancen einer linken Mehrheitsregierung darin, die Umweltstrategie seiner Direktion zu einer Strategie der ganzen Regierung zu machen. Der Kanton Bern solle eine führende Rolle bei der Bewältigung von Umweltfragen übernehmen.

Kampfkandidat Erich Fehr sah sich dank seiner politischen Erfahrung - zuletzt zehn Jahre als Stadtpräsident von Biel - gewappnet für das Amt in der Berner Regierung. Er bezeichnete sich als Brückenbauer - «als Bieler ist dies in meiner DNA». Mit dem Weggang von Moutier sei ein sorgfältiger Umgang mit der frankofonen Minderheit im Kanton sehr wichtig.

Fehrs Kandidatur ist bereits seit April bekannt. Mit ihm greift die SP den freiwerdenden Mitte-Sitz von Beatrice Simon (ehemals BDP) an und will damit die linke Mehrheit zurückerobern, wie Co-Parteipräsidentin Mirjam Veglio am Parteitag betonte. Damit verzichtet die Partei auf eine Kandidatur für den Sitz des Berner Juras.

Amtsinhaber Pierre Alain Schnegg sitzt als Gesundheitsdirektor fest im Sattel. Den Jurasitz anzugreifen, «erachten wir in dieser Konstellation als aussichtslos», sagte Veglio. Das heisse nicht, dass man Schneggs Politik goutiere. Doch mit einer linken Regierungsmehrheit «können wir seine Politik ändern».

Die Grünen als Bündnispartner werden ihre Kandidatinnen am 24. August offiziell nominieren. Die Partei verteidigt den Sitz von Bildungs- und Kulturdirektorin Christine Häsler. Darüber hinaus soll Grossrätin Moussia von Wattenwyl (Tramelan) Schneggs Sitz angreifen.

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