Das Markenzeichen von Martin Frk ist sein harter Schuss. Nau hat den neuen Sniper des SCB kurz vor Saisonstart zum Interview getroffen.
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Martin Frk (29) in der Postfinance Arena. Der tschechische Stürmer wurde vom SC Bern für zwei Saisons bis Frühling 2025 verpflichtet. – Bern - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Woche geht die Eishockey-Saison los.
  • Nau hat mit dem neuen SCB-Scharfschützen Martin Frk gesprochen.
  • Der Tscheche hat bei einem Allstar-Game den härtesten Schuss aller Zeiten abgefeuert.
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«Martin Frk – keine Vokale, viele Tore». Diese Nau-Schlagzeile wünschen sich die SCB-Fans im Lauf der kommenden Saison. Der Tscheche hat bei einem Allstar-Game in der AHL den härtesten je gemessenen Schuss abgefeuert. Nau hat mit den neuen SCB-Sniper schon vor der Saison ein erstes Mal gesprochen.

Nau.ch: Sie haben bei einem All-Star-Game in der AHL den härtesten Schuss aller Zeiten abgegeben….

Martin Frk: Ja, das ist natürlich immer ein Thema und ja, ich habe einen ziemlich guten Schuss. Es wird beim SCB mein Job sein, zu schiessen. Ich hoffe natürlich, möglichst oft das Tor zu treffen.

Und wenn ich die Verteidiger treffe, wird es ihnen ein bisschen wehtun. Noch lieber treffe ich aber ins Tor.

Was liegt für den SCB diese Saison drin?

Nau.ch: Tore schiessen ist Ihre Leidenschaft. Liegt das in der Familie oder wie sind Sie zum Eishockey gekommen?

Martin Frk: Nein, ich bin der Einzige in der Familie, der Eishockey spielt. Ich habe schon als Dreijähriger mit dem Eishockey angefangen. Schon bald darauf begann ich in Karlovy Vary im Club zu spielen.

Nau.ch: Und bereits im Alter von 16 Jahren sind Sie nach Nordamerika gegangen, wie war das?

Martin Frk: Ja, ich versuchte mein Glück in Kanada mit dem Ziel NHL. Erst spielte ich bei den Junioren in Halifax und später wurde ich von den Detroit Red Wings gedraftet. Ich hinterfragte das alles wenig, wollte einfach Eishockey spielen. Ich entschied selbst, darum hatte ich auch nie Heimweh.

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Martin Frk (29) beim Interview mit Nau.ch-Sportredaktor Peter Pflugshaupt. Der tschechische Stürmer wurde vom SC Bern für zwei Saisons bis Frühling 2025 verpflichtet. – Bern - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Nau.ch: Wie fühlten Sie sich nach dem NHL-Draft?

Martin Frk: Ich dachte «Wooow, NHL»! Das sind wunderbare Erinnerungen, es war der erste ganz grosse Schritt in der Karriere. Der Medienrummel und die ganze Aufmerksamkeit, das war schon sehr speziell.

Nau.ch: Sie spielten aber auch viel in der AHL und mussten sich Ihren Platz an der Sonne erkämpfen. Ist der Durchhaltewillen Ihre grosse Stärke?

Martin Frk: Ja, sicher, der Wille gehört zu meinen Stärken, ich glaube daran, dass man alles erreichen kann. Viele gehen durch das AHL-Abenteuer, um in die NHL zu kommen. Das sind zum Teil harte Zeiten.

Nau.ch: Welches ist für Sie der grösste Unterschied zwischen der NHL und der AHL?

Martin Frk: Auf dem Eis ist es klar, man spielt in der NHL mit und gegen die besten Spieler der Welt. Der grössere Unterschied ist aber neben dem Feld. In der NHL wird alles für dich erledigt, die Wünsche werden von den Lippen abgelesen.

Nau.ch: Jetzt sind Sie nach 13 Jahren wieder in Europa. Wie kam der Kontakt zum SCB zustande?

Martin Frk: Sportchef Ebbet kontaktierte mich im Winter kurz nach Weihnachten. Er wollte checken, ob Europa und die Schweiz für mich infrage kämen. Ich war bereit für eine neue Herausforderung und hatte mich bereits mit der Schweiz und der Liga auseinandergesetzt.

Der SCB war dann das erste Team, das den Kontakt gesucht hat. Die Verhandlungen waren sehr positiv, ich war an einem Zweijahresvertrag interessiert, der Club auch, innerhalb eines Monats war alles klar.

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Martin Frk (29) beim Interview für Nau.ch. Der tschechische Stürmer wurde vom SC Bern für zwei Saisons bis Frühling 2025 verpflichtet. – Bern - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Nau.ch: Und was wissen Sie von ihrem neuen Club SCB?

Martin Frk: Der SCB hat eine beeindruckende Geschichte und natürlich ein unglaubliches Stadion. Es gab viele gute und bekannte Spieler in der Vergangenheit und wir haben ein starkes Team in der Gegenwart.

Nau.ch: Was sind Ihre Erwartungen?

Martin Frk: Wir versuchen, gut in die Saison zu starten und dann unser erstes Ziel – die Playoffs – zu erreichen. Ansonsten ist es für mich schwierig, ich kenne die Liga und die Gegner zu wenig. Es tönt nach einer Floskel, aber ich werde wirklich von Spiel zu Spiel schauen.

Und ein Blick auf die Kader der Liga hat mir gezeigt, dass es bestimmt interessant wird. Es gibt viele gute Spieler, Schweizer mit NHL-Erfahrung und gute Ausländer. Ich denke, das wird sehr kompetitiv.

Nau.ch: Und Ihre ganz persönlichen Erwartungen?

Martin Frk: Die Stimmung in der Garderobe ist sehr gut, was mir persönlich sehr wichtig ist. Ich gehe zuversichtlich in die Saison mit dem SCB. Und ich werde versuchen, dem Team so gut als möglich zu helfen und den einen oder anderen Treffer zu erzielen.

Und dann möchte ich mich zusammen mit meiner Familie gut einleben. Meine Frau Kennedy ist immer mit mir gereist, wir waren viel unterwegs. Jetzt haben wir seit zehn Monaten mit Sloane eine wunderbare kleine Tochter.

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Martin Frk (29) in der Postfinance Arena. Der tschechische Stürmer wurde vom SC Bern für zwei Saisons bis Frühling 2025 verpflichtet. – Bern - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Nau.ch: Was ist Ihnen in Ihren ersten Wochen in Bern aufgefallen?

Martin Frk: Oh, ich muss ich mich nach 13 Jahren in Nordamerika wieder an das grosse Eisfeld gewöhnen. Aber das wird sicher schnell gehen. In meiner Kindheit und Jugend spielte ich in Tschechien ja auch auf dem grossen Feld.

Nau.ch: Und sonst? Haben Sie schon etwas von der Stadt gesehen?

Martin Frk: Bis jetzt sah ich vor allem unser Stadion. Und ich konnte wenigstens schon ein bisschen die schöne Altstadt besichtigen. Besonders gut gefällt mir die Aare.

Nau.ch: Waren Sie schon schwimmen?

Martin Frk: Ja, wir waren als Team schon in der Aare. Für mich war es das erste Mal, das ich in einem Fluss, der so schnell fliesst, geschwommen bin. Das war beeindruckend. Und noch etwas ...

Nau.ch: Bitte ...

Martin Frk: Ich habe natürlich mitbekommen, dass unsere Nachbarn auf der anderen Strassenseite im Fussball in der Champions League spielen. Ich will dann unbedingt ein Spiel von YB besuchen, bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen. Wenn es geht, natürlich in der Champions League.

Kickoff-Party beim SCB

Wer den Saisonstart gar nicht mehr erwarten kann, der kommt bereits diesen Samstag auf seine Kosten. Der SCB lädt zur «Saison-Kickoff-Party» in der Postfinance Arena. Als sportliches Highlight messen sich die Mutzen mit den ZSC Lions – der Eintritt ist frei.

Nicht nur Eishockey wird geboten – es warten Highlights für Gross und Klein.

Von 14 Uhr bis 15.45 Uhr gibt es Food und Drinks auf der Arena-Terrasse mit den SCB-Cracks. Beim Eingang können sich die kleinen Fans im Torwandschiessen messen.

Um 15.50 Uhr wird auf dem Eis das Team präsentiert, um 16 Uhr steigt das Spiel gegen den ZSC.

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Der SCB trifft eine Woche vor Saisonstart auf den ZSC. - keystone

Eine Stunde nach Spielschluss steigt in der Oldies Bar eine Party, zudem geben die Spieler noch Autogramme.

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