Regio-Fussball: Esperia verzweifelt am FC Breitenrain
Auf dem Murifeld duellierten sich am Samstagabend Esperia und Breitenrain. Eigentlich erwartete man ein Torfestival. Am Ende gewann Breitenrain mit 1:0.

Das Wichtigste in Kürze
- Breitenrain gewinnt in der 2. Liga Regional gegen Esperia mit 1:0.
- Rafael Ernst erzielt in der 80. Minute das entscheidende Tor.
Auf dem Murifeld duellierten sich am Samstagabend Esperia und Breitenrain. 4:3 fürs Heimteam. So lautete der Tipp von Podcaster Roby Wyss (Berner Bowl) letzte Woche im BärnerBär. Er sollte sich täuschen.
«Ein Zu-Null-Spiel muss her», sagten sich die Breitenrain-Spieler laut Keeper Yanni Rufener vor dem Spiel. Das merkt man auf dem Feld.
Wenn Esperia den Ball hat, igeln sich die Gäste hinten ein. Sie lassen Esperia viel Raum. Diesen zu nutzen, gelingt den Gastgebern kaum einmal.

Überhaupt dauert es mehr als eine halbe Stunde bis zur ersten nennenswerten Aktion – und die hat Breitenrain. Arda Bas fasst sich ein Herz und versucht aus gut 40 Metern den gegnerischen Torwart zu überrumpeln – erfolglos.
Erst in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit wird’s auch vor dem Breitenrain-Tor brenzlig. Freistoss von rechts, Ablenker, doch der Pfosten rettet für die Gäste.
Nach der Pause neutralisieren sich die beiden Teams gegenseitig. Es kommt kaum zu Abschlüssen – bis in die 73. Minute: Da steht Esperia-Flügel Burim Shaqiri plötzlich allein vor Breitenrain-Keeper Yanni Rufener.
Es riecht nach Offside, doch der Linienrichter sieht das anders. 1:0 für Esperia also? Nein! Rufener pariert mirakulös mit dem Fuss.
Gegen Schluss drehen die Gäste noch einmal auf. 80. Minute: Pass auf den kurz zuvor eingewechselten Rafael Ernst auf dem linken Flügel. Er zieht zur Mitte, fackelt nicht lange und drückt die Kugel aus etwa 20 Metern ins kurze Eck.
Das Tor kommt aus dem Nichts. Es ist Breitenrains zweiter Abschluss, der erste auf das Tor.
Sieg dank starker Defensive
Nach dem Führungstor gelingt Esperia nichts. Zwar stehen den Gastgebern am Schluss doppelt so viele Abschlüsse zu Buche wie Breitenrain, nämlich deren acht, aufs Tor kommt allerdings nur ein einziger Ball. Zu souverän verteidigt Breitenrain. Das angestrebte Zu-Null-Spiel ist Tatsache.
Für Esperia ist es nach zwei Spielen, in denen man deutlich gewonnen und je sieben Tore (!) erzielt hat, eine bittere Pleite. Etwas mehr Spielanteile, deutlich mehr Ballbesitz – es brachte alles nichts.
Trainer Fidan Merdjolari meinte: «Sie waren hinten oft zu fünft am Verteidigen. Da ist es schwierig, durchzubrechen.» Trotzdem steht Esperia nach vier Spielen mit sieben Punkten da – stark für einen Aufsteiger.

Gegen Interlaken im nächsten Spiel soll nun wieder ein Sieg her. Wie kann der Umschwung also gelingen? «Das sehen Sie dann», meint Sportchef Mergim Krasniqi leicht trotzig.

Beim FC Breitenrain will man die Euphorie mitnehmen, und «noch stärker ein Team werden», so Keeper Rufener. Hintergrund: Im Sommer gingen um die zehn wichtige Spieler und der Trainer. Zwar verstärkte man sich und holte mit Julian Erismann einen neuen Coach, aber ein solcher Umbruch braucht Zeit.
Wobei Breitsch resultatmässig mit drei Siegen schon sehr stark in die Meisterschaft gestartet ist.
