FC Breitenrain Frauen: Mit einem blauen Auge davongekommen
Der FC Breitenrain Frauen gewinnt zu Hause gegen Tabellenschlusslicht Herzogenbuchsee mit 3:2. Der Siegtreffer gelingt Julia Müller erst in der Nachspielzeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Gegen den FC Herzogenbuchsee holen die Frauen des FC Breitenrain wichtige drei Punkte.
- Es braucht jedoch ein hartes Stück Arbeit gegen das Schlusslicht des Klassements.
- Knapp mit 3:2 setzen sich die Stadtbernerinnen am Ende durch.
Als Sara Motta nach 11 Minuten zu einer Grätsche ansetzte und ihre Gegenspielerin dadurch grob zu Fall brachte, war dies das erste Lebenszeichen Breitenrains gegen den Tabellenletzten. Vorher gelang dem Team wenig. Auch der Wille, das Spiel zu gewinnen, war nicht erkennbar. Hätte man es nicht anhand der Trikots gesehen, hätte man nicht gemerkt, wer in dieser Partie der Favorit war.
Nach 18 Minuten kam Breitenrain zu seiner ersten Torchance überhaupt. Corinne Gnägi traf per Direktabnahme nach einem Corner nur den Pfosten. Kurz darauf gingen die Gastgeberinnen dann in Führung: Anja Zbinden lancierte Naomi Oesch auf dem Flügel, diese legte in die Mitte, wo Sara Motta im Rutschen zum 1:0 traf.
Die Freude war allerdings von kurzer Dauer, denn nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer glich Crystal Salvisberg für Herzogenbuchsee ohne viel Gegenwehr aus.
Und wiederum nur fünf Minuten später gelang den Gästen sogar ein zweites Tor, das jedoch wegen Abseits aberkannt wurde, sodass eine bis dahin ereignisarme Partie verdientermassen unentschieden in die Pause ging.
Spätes Comeback nach weiterem Gegentreffer
Breitenrain wechselte zur Halbzeit vierfach – und plötzlich kam Schwung ins Spiel. In der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs kam «Breitsch» zu gleich fünf Grosschancen.
Zweimal rettete Herzogenbuchsees Torhüterin Lia Widmer gegen Carola Fasel mirakulös. Auch Axelle Barth und Julia Müller scheiterten aus aussichtsreicher Position an Widmer. Und Lydia Dubach hatte nach einem durch Fasel schnell ausgeführten Freistoss das halbleere Tor vor sich, traf jedoch nur den Pfosten.
Nach dieser Druckphase verfiel Breitenrain wieder in den Rhythmus von vor der Pause, das Spiel flachte wieder ab. Ein Pfostenkopfball von Herzogenbuchsees Julia Frenguellotti, die Breitenrain besonders Mühe bereitete, hätte eigentlich ein Weckruf sein können, doch die Stadtbernerinnen zeigten keine Reaktion.

So war es nicht unverdient, dass Herzogenbuchsee, das aufopferungsvoll kämpfte und den Sieg wollte, nach rund 70 Minuten durch einen Freistoss Frenguellottis in Führung ging.
Der Rückstand gegen den Tabellenletzten schien nun bei Breitenrain doch etwas zu bewirken. Das Team begann wieder zu kämpfen, machte wieder Druck nach vorne und suchte den Ausgleich jetzt vehement. Als die Matchuhr 85 Minuten und noch immer 1:2 anzeigte, dürften einige dennoch bereits mit dem Schlimmsten gerechnet haben.
Doch gut fünf Minuten reichten «Breitsch», um das Spiel am Ende doch noch für sich zu entscheiden. Julia Müller passte nämlich in der 86. Minute zur Mitte, wo abermals Sara Motta zum 2:2 verwerten konnte. Beinahe hätte Frenguellotti Breitenrain nur zwei Minuten später wieder ins Verderben geschossen, ihr Abschluss landete aber an der Latte.
Und als bereits die 92. Minute lief, wurde Julia Müller von Sara Motta steil lanciert, konnte allein auf Lia Widmer zulaufen, umdribbelte diese und schob zum viel umjubelten 3:2-Siegestreffer ein.
«Am Schluss wollten wir unbedingt noch den Sieg»
Matchwinnerin Julia Müller erklärte nach dem Schlusspfiff: «Es war ein nervenaufreibendes Spiel – die Spannung war gross. Am Schluss wollten wir trotz schwieriger Ausgangslage unbedingt noch den Sieg. Dass wir in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer erzielen konnten, war eine riesige Erleichterung.»
Trainerin Sonja Lundsgaard-Hansen meinte: «Für Herzogenbuchsee tut es mir leid, sie haben uns alles abverlangt. Letzte Woche ging es uns gegen Courrendlin genau so, wie heute ihnen, heute konnten wir das Glück dafür auf unsere Seite zwingen.»
Und sie fügte an: «Ich bin stolz auf das Team, dass es bis am Schluss an den Sieg geglaubt hat. Phasenweise, nach der Pause und am Schluss, haben wir fantastisch gekämpft – aber leider eben nur phasenweise. Am Mittwoch gegen Holligen (Spitalacker, 20:15 Uhr) müssen wir versuchen, diesen Siegeswillen über 90 Minuten an den Tag zu legen.»