Die Gemeinde Kehrsatz ist beim Projekt eines Grossbern definitiv nicht dabei. Die Stimmberechtigten haben die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit der Stadt Bern und allfällig weiteren Gemeinden mit 1145 zu 368 Stimmen klar abgelehnt. Die Beteiligung lag bei 57,6 Prozent.

Damit folgte die Mehrheit der Empfehlung des Kehrsatzer Gemeinderates. Dieser sah in einer Fusion ohne die Beteiligung anderer Vorortsgemeinden wenig Sinn. So hatten Bolligen und Bremgarten schon früher eine Beteiligung an der Fusion abgelehnt. Sicher dabei ist nebst Bern bislang einzig Ostermundigen.

In Kehrsatz sahen die Gegner von vertieften Fusionsverhandlungen bei der aktuellen Ausgangslage nur minime Mitsprachemöglichkeiten für Kehrsatz - zu befürchten sei eine «faktischen Eingemeindung». Der Urnengang fand anstelle einer sonst üblichen Gemeindeversammlung statt.

Der Kehrsatzer Gemeinderat schreibt in einer Mitteilung vom Sonntag, er sei froh über das Abstimmungsergebnis und dass es mit einer hohen Stimmbeteiligung und deutlich zustande gekommen sei. Er gehe davon aus, dass das Fusionsthema nun für längere Zeit von der politischen Agenda verschwinden werde. Es gelte, sich nun «mit ganzer Kraft und Aufmerksamkeit» Kehrsatzer Themen zu widmen.

Noch offen ist der Entscheid in Frauenkappelen: Dort befinden die Stimmberechtigten am nächsten Sonntag - ebenfalls an der Urne - über die Frage, ob die Gemeinde Fusionsverhandlungen mit Bern und Ostermundigen aufnehmen soll.

Insgesamt sechs Gemeinden hatten sich zuvor an der Machbarkeitsstudie unter dem Titel «Kooperation Bern» beteiligt. Darin wurden die Vor- und Nachteile sowie die Auswirkungen einer Fusion auf öffentliche Dienstleistungen, die politische Struktur oder den Steuersatz untersucht. Bei der Studie nicht dabei waren Köniz, Ittigen und Zollikofen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DienstleistungenStudieFusion