50 Stühle in Baden und 500 Menschen für den Aargau
Die Situation der geflüchteten Menschen in Griechenland ist katastrophal. Die «Junge Grüne Aargau» stellen 50 Stühle auf und signalisieren: «Wir haben Platz».

Unter dem Motto #evakuierenJETZT forderten im vergangenen Jahr 132 Organisationen und 50’000 Menschen den Bundesrat auf, ein grosses Kontingent von geflüchteten Menschen, die sich auf den griechischen Inseln befinden, aufzunehmen. Auch im Aargau forderten im letzten Jahr Dutzende Organisationen die Regierung auf 500 Menschen aufzunehmen.
Seitdem haben Dutzende Städte, Gemeinden und Kirchengemeinden (darunter zum Beispiel Baden, Aarau und Brugg) dem Bundesrat ihre Unterstützung angeboten. Weder der Bundesrat noch das Staatssekretariat für Migration haben diese Möglichkeiten bisher genutzt.
Die Allianz «Städte und Gemeinden für die Aufnahme von Flüchtlingen» bekräftigt daher heute schweizweit seine Bereitschaft zur Aufnahme von geflüchteten Menschen aus Griechenland und bittet den Bundesrat um eine klare politische Geste.
50 Stühle für 50 geflüchtete Menschen
Beim unteren Bahnhofplatz Baden wurden heute passend dazu 50 Stühle aufgestellt. Rolf Schmid, Vorstandsmitglied vom Netzwerk Asyl Aargau, erklärt: «Die Stühle stehen symbolisch für unsere Forderung zur Aufnahme von 500 geflüchteten Menschen im Aargau. Bisher hat die Schweiz erst 97 unbegleitete minderjährige Menschen von den ägäischen Inseln aufgenommen. Diese Geste ist ein Anfang, reicht aber bei Weitem nicht aus. Aargauer Städte und Gemeinden haben Platz und sind bereit, Hilfe zu leisten. Lasst uns helfen.»
Die Jungen Grünen Aargau, welche hinter der Aktion stecken, betonen die Dringlichkeit und sind fassungslos, wie unkooperativ sich der Bundesrat in dieser humanitären Krise zeigt. «Das Staatssekretariat für Migration behauptet, die Lage in den Camps hätte sich nach den Bränden verbessert. Dabei erreichen uns dauernd neue Berichterstattungen von weiterhin menschenunwürdigen Umständen: Überfüllte Notunterkünfte, verseuchte Böden, elende hygienische Bedingungen und jeder Regen bringt Überflutungen der Zelte mit sich. Jetzt müssen wir einfach vorwärts machen», betont Vera Becker, Co-Präsidentin der Jungen Grünen Aargau.
Badener Stadträtin Regula Dell’Anno-Doppler unterstützt das Anliegen: «Auch die Stadt Baden ist bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen und zusätzlich geflüchtete Menschen aufzunehmen, wenn die rechtlichen Voraussetzungen auf Bundes- und Kantonsebene dies zulassen. Dazu braucht es pragmatische Lösungen. Wir sind bereit, als Stadt unseren Beitrag zu leisten, um die Not der geflüchteten Menschen zu lindern.»