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WWF fordert «kompletten Systemwechsel» für Nutztierhaltung und Fleischwirtschaft

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Deutschland,

Vor der Sonderagrarministerkonferenz am Donnerstag in Berlin hat die Umweltschutzorganisation WWF einen «kompletten Systemwechsel» für die deutsche Nutztierhaltung und Fleischwirtschaft angemahnt.

Schweine in einem Tiertransport
Schweine in einem Tiertransport - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Agrarminister von Bund und Ländern kommen am Donnerstag zu Sonderkonferenz zusammen.

Das bestehende System funktioniere nur, «weil die Ressourcen von Menschen, Tieren und Natur über ihre Grenzen strapaziert und ausgebeutet werden», kritisierte WWF-Landwirtschaftsexperte Rolf Sommer am Mittwoch. Bund und Länder müssten «jetzt den politischen Rahmen schaffen für den Ausstieg aus der auf Billigfleisch und auf Export getrimmten deutschen Fleischerzeugung», forderten die Umweltschützer.

Die Zustände in der Nutztierhaltung stehen seit langem in der Kritik. Darüber, wie genau die Haltung umgebaut werden soll - und wie dies finanziert werden kann - wird aber intensiv debattiert. Die Sonderagrarministerkonferenz (AMK) am Donnerstag unter Vorsitz des saarländischen Umweltministers Reinhold Jost (SPD) soll deshalb über Wege hin zu mehr Tierwohl beraten.

Teilnehmen wird neben Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) auch der Vorsitzende des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung, der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU). Das Kompetenznetzwerk, auch Borchert-Kommission genannt, hatte den Umbau der Tierhaltung im Februar als «unumgänglich» bezeichnet und dafür Empfehlungen vorgelegt.

Die Experten verwiesen dabei auf die hohen Treibhausgasemissionen und die veränderte Einstellung der Gesellschaft. Als Lösung schlug die Kommission eine zweckgebundene Verbrauchsteuer auf tierische Produkte vor. Die Einnahmen müssten an die Landwirte für Stallneu- und umbauten gehen.

Der WWF forderte im Vorfeld der Sonderagrarministerkonferenz, der «Systemwechsel» müsse neben dem Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt auch «faire Preise» für die Erzeuger umfassen.

Zudem kritisierte die Umweltschutzorganisation, «Billigfleisch» komme die gesamte Bevölkerung teuer zu stehen. Denn die dafür nötige Art der Fütterung und Haltung von Rindern, Schweinen und Geflügel heize die Klimakrise an, verschlechtert den Zustand von Meeren, Flüssen und Grundwasser und befördere das Artensterben. «Die Folgekosten für unseren Fleischwahnsinn werden auf die Gesellschaft abgewälzt und belasten insbesondere kommende Generationen» beklagte WWF-Experte Sommer.

Gemeinsam mit weiteren Umwelt- und Tierschutzverbänden rief der WWF unter dem Motto «Stoppt das Billigfleischsystem!» zu einer Fahrraddemonstration am Donnerstagmittag in Berlin auf, die am Sitzungsort der Sonderagrarministerkonferenz enden soll.

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