Worldline: Investoren verlieren Vertrauen – Aktie stürzt ab
Ein Skandal um fragwürdige Geschäftspraktiken erschüttert Worldline. Die Aktie des Zahlungsdienstleisters verliert innerhalb eines Tages fast 40 Prozent.

Die Aktie des französischen Zahlungsabwicklers Worldline ist am Mittwoch dramatisch eingebrochen. Nach Enthüllungen über mögliche Verstösse gegen Geldwäschevorgaben und dubiose Kundenbeziehungen sackte der Kurs zeitweise um über 40 Prozent ab.
Ein internationales Journalistenkonsortium deckte auf, dass Worldline offenbar Geschäfte mit gesperrten oder als risikoreich eingestuften Kunden fortgeführt. Dabei wurden mutmasslich betrügerische Transaktionen nicht verhindert.
Laut «wallstreetONLINE» wurde das Vertrauen der Märkte durch diese Enthüllungen schwer erschüttert.
Ermittlungen und Vergleiche mit Wirecard
Die Vorwürfe erinnern viele Anleger an den Wirecard-Skandal. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hatte bereits Anfang des Jahres Mängel in der Geldwäscheprävention bei Payone, einer Tochter von Worldline, festgestellt.
Der Börsenwert des Unternehmens schrumpfte innerhalb weniger Stunden um rund 440 Millionen Euro (413 Millionen Franken).

Besonders schwer wiegt ein Bericht der niederländischen Zeitung «NRC». Demnach habe Worldline trotz interner Warnungen lukrative, aber risikobehaftete Kunden nicht aussortiert.
Worldline wehrt sich gegen die Vorwürfe
Das Unternehmen selbst betont, man verfolge eine Null-Toleranz-Politik bei Verstössen gegen Risikoprozesse und halte sich strikt an regulatorische Vorgaben. Das Unternehmen verweist auf Fortschritte in der Überwachung von Hochrisikokunden und kündigt weitere interne Prüfungen an, wie «onvista» berichtet.
Trotz dieser Beteuerungen bleibt die Unsicherheit gross. Die Aktie markierte ein neues Allzeittief und befindet sich laut «boerse.de» seit Monaten im Abwärtstrend.