Das schwierige Umfeld an den Finanzmärkten hat sich auf den Verdienst von Swissquote ausgewirkt. Vor allem im Kryptogeschäft war das bemerkbar.
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Swissquote bekam das schwierige Umfeld an den Finanzmärkten zu spüren. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Swissquote verdiente im ersten Halbjahr weniger als zuvor.
  • Grund dafür ist das schwierige Umfeld an den Finanzmärkten.
  • Vor allem das Kryptogeschäft brach drastisch ein.

Im ersten Halbjahr hat sich das schwierige Umfeld an den Finanzmärkten und dem Kryptomarkt bei Swissquote bemerkbar gemacht. Die Bankengruppe erlebte ein starkes letztes Jahr, jetzt ging der Verdienst deutlich zurück. Trotzdem konnte die Online-Bank Neukunden verzeichnet und plant für den Herbst ihre eigene Kryptobörse.

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Gebäude von Swissquote in Gland VD. - Keystone

Insgesamt erwirtschaftete Swissquote in den ersten sechs Monaten des Jahres noch einen Nettoertrag von 200,0 Millionen Franken. Das entsprach einem Rückgang um 24 Prozent, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein um einen Drittel gesunkener Reingewinn von 77,1 Millionen Franken.

Kryptogeschäft von Swissquote brach ein

Die Erträge gingen im ersten Halbjahr in praktisch allen Geschäftsfeldern zurück. Besonders heftig war der Einbruch im Kryptogeschäft. Dort habe sich die Rallye des Vorjahres im ersten Halbjahr 2022 in eine «rasante Talfahrt» verkehrt, wie Swissquote feststellt. Der Nettoertrag aus Kryptoanlagen sackte in der Folge um knapp 70 Prozent ab.

Die Kunden seien im Handelsgeschäft vorsichtiger vorgegangen, sie hätten aber an ihren Anlagen festgehalten, schreibt Swissquote. Die Online-Bank konnte zudem die Eröffnung von über 34'000 neuen Kundenkonten im Halbjahr vermelden. So kam auch einen Netto-Neugeldzufluss von 5,0 Milliarden Franken hinzu. Die gesamten Kundenvermögen beliefen sich per Ende Juni auf 51,8 Milliarden Franken nach 55,9 Milliarden per Ende Jahr.

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Der CEO von Swissquote, Mark Bürki, spricht an einer Medienkonferenz. - Keystone

Swissquote kündigt nun die Lancierung einer eigenen Kryptobörse per Ende September 2022 an. Das Projekt werde zu einer «grundlegenden Transformation der derzeitigen Handelstechnologie für Kryptoanlagen» führen: So werde Swissquote ein eigenes zentralisiertes Auftragsbuch betreiben, sodass die Kunden untereinander handeln können.

Die gemeinsam mit Postfinance lancierte Mobile App Yuh verzeichnet derweil bereits 75'000 Benutzerinnen und Benutzer. Im Februar wurden noch 50'000 Benutzer vermeldet. Das Angebot von Yuh soll jetzt mit E-Rechnungen und Angeboten für das Säule-3a-Sparen erweitert werden.

Aufgrund des «anhaltend unsicheren Umfelds» revidiert die Online-Bank auch ihre Prognosen für das Gesamtjahr 2022 nach unten. Neu erwartet sie einen Nettoertrag in der Grössenordnung von 400 bis 420 Millionen Franken (bisher 475 Millionen). Der Vorsteuergewinn für 2022 wird bei rund 190 Millionen (bisher 225 Millionen) prognostiziert.

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