Über die Pläne für den schwer angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof werden die Verantwortlichen Vertreter der Gewerkschaft Verdi am Montag informieren.
Karstadt am Ku'damm in Berlin
Karstadt am Ku'damm in Berlin - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gewerkschaft sieht in Warenhäusern «nach wie vor eine Zukunft».

Der im Schutzschirmverfahren gerichtlich bestellte Frank Kebekus als Sachverwalter und der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz wollen am 25. Mai die Verdi-Tarifkommission Galeria Karstadt Kaufhof unterrichten, wie die Gewerkschaft am Montag ankündigte. «Die Karten müssen offen auf den Tisch», verlangte Verdi.

Der Warenhauskonzern bereitet gerade seine Sanierung in einem sogenannten Schutzschirmverfahren vor, das er Anfang April beim zuständigen Amtsgericht in Essen beantragt hatte. In der Corona-Krise hat sich das Unternehmen auch bereits um Staatshilfen bemüht und Kurzarbeit eingeführt.

Medienberichten zufolge ist die Schliessung von bis zu 80 der insgesamt 175 Filialen in Deutschland geplant; tausende Stellen sollen demnach gestrichen werden. Das Unternehmen und die Verantwortlichen äusserten sich bislang nicht dazu. Verdi erwartet auch Angaben zur Zukunft von Karstadt-Sports, Karstadt-Feinkost, der Restaurants Le Buffet und Dinea, der Logistik und Reisebüros. Für Dienstag kommender Woche lud die Gewerkschaft ihre Bundestarifkommission zu Beratungen ein.

Warenhäuser hätten nach wie vor eine Zukunft, sagte Verdi-Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel, Orhan Akman, am Montag. Jetzt komme es darauf an, die Tradition der Warenhäuser modern zu denken. Der Schlüssel dazu sei ein Beteiligungsprozess unter Mitwirkung der Beschäftigten.

Die mit Verdi noch vor einem halben Jahr getroffenen tariflichen Vereinbarungen zum Gesundheitsschutz sowie zu Investitionen des Eigentümers müssten weiter zwingend und umgehend umgesetzt werden, «statt sich verantwortungslos vom Acker zu machen», forderte Akman. Die Schieflage der Warenhäuser hätten nicht die Beschäftigten verursacht, sondern vorrangig das Management mit Stephan Fanderl an der Spitze. «Wenn Entlassungen anstehen, muss Fanderl als Erster gehen.»

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