US-Senatoren wegen Aktienverkäufen vor Coronavirus-Pandemie in der Kritik

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USA,

In den USA sind zwei Senatoren in die Kritik geraten, die kurz vor der Eskalation der Corona-Krise in grossem Masse Aktien verkauft haben.

Senator Richard Burr
Senator Richard Burr - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Parlamentarier hatten Zugang zu Lage-Einschätzungen zu Virus.

Kritiker warfen den Republikanern Richard Burr und Kelly Loeffler am Freitag vor, gewissermassen über Insiderwissen verfügt zu haben. Die bekannte demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez rief Burr zum Rücktritt auf.

Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des Senats, der von Geheimdiensten regelmässig über Gefahren für die USA informiert wird, hatte am 13. Februar Aktien im Wert von 1,7 Millionen Dollar verkauft. Das war einige Tage, bevor das Coronavirus Börsen auf Talfahrt schickte. Zum Zeitpunkt seiner Aktiengeschäfte gab es in den USA erst rund ein Dutzend registrierte Infektionsfälle und Präsident Donald Trump versicherte öffentlich, für die USA bestehe kein grösseres Risiko.

Burr hatte eine Woche vor dem Verkauf der Aktien noch in einem Beitrag für den konservativen Nachrichtensender Fox News geschrieben, die US-Regierung sei angesichts des Coronavirus «besser vorbereitet als jemals zuvor». Ende Februar soll er dann laut einem Bericht des öffentlichen Radiosenders NPR vor Spendern gesagt haben, das Virus sei ähnlich gefährlich wie die Spanische Grippe des Jahres 1918.

«Burr wusste, wie schlimm es werden würde», schrieb die linke Abgeordnete Ocasio-Cortez jetzt im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Er hat seinen wohlhabenden Spendern die Wahrheit gesagt und der Öffentlichkeit versichert, dass alles gut sei. Dann hat er 1,6 Millionen Dollar an Aktien vor dem (Börsen-)Fall verkauft. Er muss zurücktreten.»

Die Nichtregierungsorganisation Bürger für Verantwortung und Ethik in Washington (Crew) erklärte, US-Senatoren müssten dem Volk dienen. Einige Senatoren hätten dagegen in Krisenzeiten nur an sich selbst gedacht, «das öffentliche Vertrauen missbraucht und sich ihrer Verantwortung entzogen».

Burr beteuerte, er habe seine Aktienentscheidungen einzig und allein auf Grundlage öffentlich verfügbarer Informationen getroffen. Der Fall soll nun vom Ethik-Komitee des Senats geprüft werden.

In die Kritik geraten ist auch Senatorin Loeffler, deren Investmentberater für sie zwischen Ende Januar und Mitte Februar Aktien im Wert von 3,1 Millionen Dollar abstiess. Loeffler sitzt im Gesundheitsausschuss des Senats und hatte am 24. Januar eine Unterrichtung der US-Regierung zum Coronavirus erhalten. Ihr Ehemann ist Chef der New Yorker Börse. Sie erklärte nun, Kritik an ihrem Vorgehen sei «lächerlich» und entbehre jeder Grundlage.

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