Tesla verschärft Klagerechte nach Streit um Musks Aktienpaket
Ein Kleinaktionär gefährdet das milliardenschwere Aktienpaket von Tesla-Chef Elon Musk. Tesla reagiert und verschärft die Bedingungen für Klagen drastisch.

Ein Kleinaktionär hat Tesla-Chef Musk um ein Aktienpaket im Wert von 56 Milliarden Dollar (rund 50,6 Milliarden Franken) gebracht. Ein Gericht in Delaware kippte das Paket, nachdem der Aktionär mit nur neun Tesla-Aktien geklagt hatte.
Musk hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt, doch die Folgen sind laut «Handelsblatt» bereits spürbar. So hat der Autobauer seine Satzung geändert und die Klagemöglichkeiten für Kleinaktionäre massiv eingeschränkt.

Nur noch Aktionäre mit mindestens drei Prozent aller Tesla-Aktien dürfen künftig im Namen des Unternehmens gegen das Management klagen. Das entspricht derzeit rund 97 Millionen Aktien im Wert von etwa 34 Milliarden Dollar, wie Unterlagen für die US-Börsenaufsicht zeigen.
Tesla nutzt texanisches Recht
Der Hintergrund: Ein einzelner Aktionär konnte bisher mit wenigen Aktien weitreichende Klagen anstossen, wie «The Guardian» berichtet. Der Konzern nutzt nun eine Gesetzesänderung in Texas, wo er seinen Sitz hat, um die Hürden für Klagen zu erhöhen.
Das Vergütungspaket für Musk war ursprünglich 2018 genehmigt worden und sollte bei Erreichen ambitionierter Ziele ausgezahlt werden. Die Zielmarken wurden laut «Business Insider» schneller erreicht als geplant, das Paket ist heute mehr als 100 Milliarden Dollar wert.
Die Verschärfung der Klagebedingungen sorgt für breite Kritik unter Anlegern und Experten. Viele sehen darin einen Versuch, kritische Aktionäre auszubremsen und die Kontrolle über das Unternehmen zu stärken.