Swisscom baut Glasfaser aus und legt Kupferleitungen still
Mit dem Ausbau des Glasfasernetzes hat der grösste Schweizer Telekomkonzern Swisscom im ersten Halbjahr rund 100'000 Kupferanschlüsse stillgelegt.

Mit dem zunehmenden Ausbau des Glasfasernetzes legt die Swisscom immer mehr Kupferleitungen still. Im ersten Halbjahr hat der grösste Schweizer Telekomkonzern rund 100'000 Kupferanschlüsse ausser Betrieb genommen.
Derzeit habe die Swisscom noch rund 1,7 Millionen Kupferanschlüsse, sagte Konzernchef Christoph Aeschlimann am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Das seien rund 300'000 Anschlüsse weniger als 2023. Bis 2035 soll das veraltete Netz komplett stillgelegt sein.
Bisher passiere der Grossteil Umstellung automatisch, wenn die Kunden selber auf Glasfasern umsteigen oder umziehen würden, sagte Aeschlimann: «Im Moment findet die Abschaltung sehr verteilt über die ganze Schweiz statt.» Erst eine einzige Gemeinde sei komplett kupferfrei. Das sei Wittigkofen im Kanton Bern.
Swisscom plant Abschaltung ganzer Quartiere
In den nächsten fünf Jahren liege der Fokus auf der Abschaltung von ganzen Quartieren oder gar Gemeinden, sagte der Swisscom-Chef. Erst dann könne man auch die Anlagen in den Telefonzentralen stilllegen. Wo es wirtschaftlich sinnvoll sei, würden dann die Kupferleitungen aus dem Boden geholt. Wenn aber die Gefahr bestehe, dass dabei Glasfaserleitungen beschädigt würden, lasse man die Kupferstränge liegen.
Beim Glasfaserausbau kommt die Swisscom leicht voran. Ende Juni decken die ultraschnellen Datenautobahnen rund 54 Prozent der Schweizer Haushalte und Geschäfte ab. Ende 2024 waren es noch 52 Prozent gewesen.
Im Glasfaserstreit mit Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) hat die Swisscom grössere Fortschritte gemacht. Die Zahl der blockierten Glasfaseranschlüsse ist seit Anfang Jahr um 90'000 auf 290'000 gesunken. «Ich hoffe, dass wir Ende Jahr bei weniger als 250'000 blockierten Anschlüssen landen», sagte Aeschlimann.